Ab nach China: Nürnbergs Paviane vor großer Reise

12.4.2016, 05:58 Uhr
Ab nach China: Nürnbergs Paviane vor großer Reise

© Andre de Geare

Die Affen mussten deshalb bereits ins benachbarte Gut Mittelbüg umziehen, die dortige Haltung ist allerdings kein Dauerzustand. Doch jetzt scheint die Ausfuhr nach China zur Erleichterung von Dag Encke zu klappen. Der betreffende Zoo in der Volksrepublik erfülle alle Kriterien an artgerechter Haltung, so der Tiergarten-Direktor.

In Europa halten nur wenige Zoos Sphinx-Paviane. Neben Nürnberg sind dies die Tiergärten in Edinburgh, Paris und Carbaceno. Anfragen aus Nürnberg, ob dort die überzähligen Paviane untergebracht werden könnten, endeten jeweils mit einer Absage.

Warum die Paviane am Schmausenbuck keinen Platz mehr haben, ist einfach zu beantworten: Es gab (und gibt) schlicht und einfach eine Überpopulation in Nürnberg. Die führte zu einem erhöhten Stresspegel für die Affen und zu ständigen Rangkämpfen — bis die Zoo-Leitung sich zum Eingreifen gezwungen sah.

Paviane bereiten dem Tiergarten-Chef seit langem Sorgen — und sogar juristischen Ärger: Wegen des Töten eines Pavians, das Tier wurde im November 2011 eingeschläfert, hatte die Tierrechte-Organisation Peta Encke angezeigt. Mittlerweile hat die Staatsanwaltschaft Nürnberg die Ermittlungen eingestellt. Offenbar folgten die Juristen Enckes Argumentation, dass die Tötung in letzter Konsequenz (und nach langer Prüfung) alternativlos gewesen sei.  Auch in diesem Fall ging es um Rangkämpfe, in deren Verlauf sogar ein Jungtier getötet worden sei.

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