Abenteuer zwischen Bierfässern - Felsenkeller lockt Ferienkinder

2.9.2014, 10:26 Uhr
Da staunen die Kleinen: In den Nürnberger Felsengängen wurden einst große Mengen Bier gelagert, das vielerlei Verwendungszweck fand. Bier war abgekocht und deshalb weitaus gesünder als Wasser.

© Foto: Roland Fengler Da staunen die Kleinen: In den Nürnberger Felsengängen wurden einst große Mengen Bier gelagert, das vielerlei Verwendungszweck fand. Bier war abgekocht und deshalb weitaus gesünder als Wasser.

Was wäre, wenn es für die lieben Kleinen bereits Bier zum Frühstück gäbe? Ein Proteststurm würde — hoffentlich — losbrechen. In vergangenen Tagen dagegen war es durchaus üblich, sogar dem Säugling schon ein Schlückchen Bier einzuflößen – das Kleinkind schlief dann friedlicher.

Allerdings griffen nur die Kinderfrauen reicherer Familien zu derlei Medizin. Arme Leute hatten für Beruhigungssäfte aus Hopfen, Malz und Gerste nicht die Mittel. Aber Bier, eine abgekochte Flüssigkeit, war in der Zeit gegen Ende des 15. Jahrhunderts nicht nur zum Trinken da, sondern diente der Gesundheit. Die kostümierte Führung einer Mitarbeiterin des Vereins historischer Felsengänge wird dies kindgerecht und anschaulich zu erzählen verstehen und viele kleine Geschichten rund um den Trunk aus Hopfen, Malz und Gerste beisteuern.

Bierbrauen war bis in heutige Tage oft Männersache. Braumeister wiesen deshalb ihren Nachwuchs schon früh in die Rezepturen ein. In der Führung geht es der Spannung halber um einen Brauerssohn, der aus der Art geschlagen ist und großen Schaden anrichtet.

Mit der Ehefrau des Bierbrauers erleben die Kinder die Zeit, als die Keller voller Bierfässer waren. Weil die Temperatur unter der Erde konstant bei etwa acht Grad lag, waren die langen Gänge ein idealer Aufbewahrungsort, nicht nur für Bier übrigens, auch andere Lebensmittel wurden hier gelagert und manchmal verstaute man das im Winter von den Flüssen geschlagene Eis in den Kellern.

In den Ferien von Mo.—Fr. täglich 14 Uhr ab Altstadthof, Bergstraße 19. Erwachsene 5, Kinder
4 Euro.

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