Abenteuerreise in fremde Klangwelten

23.11.2015, 19:36 Uhr
Abenteuerreise in fremde Klangwelten

© Foto: Maximilian Bauer

also fortschrittliche und wegweisende Musik. Unter diesem Motto machte die Berliner Jazz-Metal-Band „Counter World Experience“ den Auftakt. Dichte Rhythmen mit exotischen Harmonien bereiteten den versammelten Musikenthusiasten Freude. Veranstalter Michael Schetter (E-Bass) trat im Anschluss mit eigenem Fusion-Trio auf: Tom MacLean (E-Gitarre) und Frank Tinge (Drums) bildeten mit wechselnden Gast-Instrumentalisten die Basis für Stücke komplexester Natur. Kompositionen von Virgil Donati, Toto, Los Lobotomys und mehr wurden mit viel Liebe zum Detail nachgespielt. Krumme Rhythmen und frivole Gitarrensoli waren im Preis mitinbegriffen.

Und dann ließen „Panzerballett“ die Erde beben. Brachialer Metal kreuzt sich bei dem Münchner Quintett mit Swing. Die Einflüsse reichen von Louis Armstrong bis Slayer. „Das ist eigentlich alles ganz normaler 4/4-Takt“, kommentiert Gitarrist, Komponist und Arrangeur Jan Zehrfeld die headbangende erste Reihe. Der Titel „Vulgar Display of Sauerkraut“ zeigt exemplarisch die Verbindung zwischen handwerklicher Meisterschaft und dem augenzwinkernden Humor der Truppe.

Den Höhepunkt des Abends bildeten die „Aristocrats“, bestehend aus Marco Minnemann (Drums), Guthrie Govan (E-Gitarre) und Bryan Beller (E-Bass). Viele Fans reisten extra für das extravagante Trio an. Country trifft auf Rock – Jazz trifft auf Metal. Die Band selbst betitelt es schlicht als „Fusion“. Die drei Profi-Musiker tourten bereits mit Größen wie Steven Wilson, Joe Satriani und Asia. Minnemann war einst an Alben von Nena beteiligt. Jener Abend steht aber unter dem Stern des makellosen Musizierens, blitzschneller Läufe, gepaart mit dem Spielen an Gummihühnern und dem Quäken von Schweine-Puppen.

Keine der Bands – egal wie hochrangig die Musiker – nimmt sich hier zu ernst. Den Respekt flößt allein das Gehörte ein. „Generation Prog“ ist für jeden eine musikalische Abenteuerreise in fremde Klangwelten.

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