Abgeordneter Brückner gibt Sex mit Jugendlicher zu

8.6.2016, 12:59 Uhr
Gegen den zurückgetretenen CSU-Landtagsabgeordneten Michael Brückner wird wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs ermittelt.

© dpa Gegen den zurückgetretenen CSU-Landtagsabgeordneten Michael Brückner wird wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs ermittelt.

"Herrn Brückner werden zwei einvernehmliche sexuelle Handlungen mit einer Jugendlichen gegen Entgelt vorgeworfen", heißt es in dem kurzen Schreiben der Rechtsanwältin Franziska Fladerer (Fachanwältin für Strafrecht, außerdem spezialisiert auf Steuerrecht). "Die erste Begegnung fand am Tag vor dem 16. Geburtstag der Jugendlichen statt. Bei dem zweiten Treffen kam es zum Geschlechtsverkehr. Der Kontakt kam über öffentliche Inserate der Jugendlichen zustande." Weitere Details nennt die Erklärung der Verteidigung nicht.

Der fränkische CSU-Politiker hatte am Dienstag sein Landtagsmandat niedergelegt, zugleich trat er von seinen Ämtern in der Partei und beim Bayerischen Bauernverband zurück. In einer Mitteilung nannte der 51-Jährige "private Gründe". Brückner war seit 2000 Mitglied der CSU und seit 2013 Abgeordneter des bayerischen Landtags.

CSU-Bezirkschef Markus Söder sagte am Dienstag auf Nachfrage der Lokalredaktion der Nürnberger Nachrichten: "Als ich das gehört habe, war ich sehr schockiert." Der Finanzminister sprach von "schweren Verfehlungen". Deshalb sei "die Entscheidung Brückners, von allen Ämtern zurückzutreten, richtig".

Brückner war seit 2000 Mitglied der CSU und seit 2013 Mitglied des Bayerischen Landtags. Als Hinterbänkler war er nicht besonders hervorgetreten. Der eigenen Homepage zufolge war er unter anderem entwicklungspolitischer Sprecher der Fraktion und Mitglied in den Ausschüssen für Wissenschaft und Kunst sowie für Umwelt und Verbraucherschutz.

Brückner verbreitete die Mitteilung am Dienstag auch über seinen Facebook-Account. Dort bat er zudem um Verständnis, "dass Kommentierungen jeglicher Art zu diesem Beitrag umgehend gelöscht werden." Am Mittwochmorgen war die Seite nicht mehr zu erreichen.

Die Erklärung der Rechtsanwältin endet mit: "Herr Brückner schämt sich zutiefst für sein Verhalten und dankt seiner Familie für die Unterstützung."

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