"ACTA Killed Me": 1500 Menschen protestieren in Nürnberg

11.2.2012, 18:02 Uhr

© Roland Fengler

Die Nürnberger Aktion war Teil eines weltweiten Aktionstages gegen ACTA Aufgerufen hatte ein Bündnis von Vertretern der Piratenpartei, Bündnis 90/Grünen, Grüner Jugend, Jusos, Chaos Computer Club Erlangen, Nordkurvler Nürnberg u.a. Auch wenn Deutschland am Freitag kurzfristig die Unterzeichnung des ACTA-Abkommens vorerst ausgesetzt hatte, sei es wichtig, „ein Zeichen zu setzen gegen das Handelsabkommen ACTA“, meinte Nico Hofmann von den Piraten Nürnberg.

Benjamin Stöcker von den Piraten Bamberg kritisierte vor allem, dass ACTA ohne öffentliche Debatte klammheimlich von „einigen nicht zuständigen Lobbyisten“ ausgehandelt worden sei. Das „repressive Urheberrecht“ solle durch ACTA noch gestärkt werden.

Bruno Kramm, Musiker, Produzent („Das Ich“) und deutsche Stimme des ACTA-Videos, war von der Kundgebung in München nach Nürnberg angereist. Er forderte: „Wir wollen die Freiheit uim Netz, wir wollen Videos und Musik austauschen und selbst entscheiden, was uns einen Kauf wert ist.“ Durch ACTA offenbare sich nur „die Gier der Verwerter“. Die Gegner des Abkommens aber wollten „Teilhabe ohne Kontrolle“.

Kramm rief die johlenden Teilnehmer der Protestveranstaltung auf: „Legt ACTA ad acta!“ Der grüne Bundestagsabgeordnete aus dem Landkreis Fürth, Uwe Kekeritz, ging auf einen anderen Aspekt von ACTA ein: Die durch das Abkommen geplante Einschränkung von Generika (Nachahmer-Medikamenten) werde in den Entwicklungsländern dazu führen, dass sich die Ärmsten der Armen keine medizinische Versorgung bei Krankheiten wie AIDS mehr leisten könnten. Nach den Redebeiträgen vor der Lorenzkirche zogen die Teilnehmer weiter zum Weißen Turm.


 

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