Aktivisten geben mit Virtual-Reality-Brille Blick in Tierhaltung
27.4.2017, 05:57 UhrHat man die Brille erst einmal auf der Nase, fühlt man sich wie ein Ferkel. Bewegt man den Kopf, kann man sich im Stall umschauen, sieht jede Menge Ferkel im Dreck, die von ihrer Mutter gesäugt werden. Aus Schweinekopf-Perspektive kann man später auch Szenen aus dem Schlachthof beobachten. Sieht, wie Schweine mit Elektroschocks betäubt werden und ihnen die Kehle aufgeschlitzt wird. Sie werden mit einem Bein an einem Band an der Decke festgebunden, zucken noch, wenn ihnen das Blut aus dem Körper läuft.
"Videos aus der Massentierhaltung kennen die meisten Menschen schon", sagt Nicolas Thun von der Tierrechtsorganisation, "aber wenn es um die Ecke ein Schnitzel gibt, dann schieben sie das Gesehene wieder weg". Mit der neuen Technik könne man jedoch eine eindrucksvollere Perspektive einnehmen – und seinen Fleischkonsum überdenken. "Die Menschen sollen auf ihren Tellern aktiv werden", sagt Thun. Damit ihnen das leichter fällt, gibt es an dem Infostand Tipps zu veganer Ernährung. Die Initiative ist derzeit auf Deutschland-Tour. Nach Nürnberg geht es nach Regensburg, Ingolstadt und München. Willkommen sind auch Fleischesser. "Wir sind offen für Diskussionen", sagt Thun. Am schönsten sei es jedoch, wenn gar kein Lebewesen sterben müsse.
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