Alte Bühne, neuer Glanz: Opernhaus soll saniert werden

15.1.2012, 13:12 Uhr

Parallel zu den Planungen für eine Renovierung müsse natürlich auch die Frage nach Ausweichspielstätten beantwortet werden. „Die große Fragestellung ist, wohin wir dann gehen.“ Bei der Generalsanierung des Schauspielhauses sei es gelungen, beispielsweise in die Tafelhalle und in den Konzertsaal der Nürnberger Symphoniker auszuweichen. Zuvor habe man auch diese Räume sanieren können. Ein möglicher Umzug des Opernbetriebs müsse deshalb gut vorbereitet werden, sagte Lehner.

Das Schauspielhaus war 2010 nach einer umfangreichen Modernisierung wiedereröffnet worden. Rund 38 Millionen Euro hatten dies gekostet. Das Opernhaus wurde Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet, im Krieg durch Bombenangriffe aber stark in Mitleidenschaft gezogen. Der Zuschauerraum war bereits Ende der 1990er Jahre renoviert worden.

In der Diskussion um einen neuen Konzertsaal für die Landeshauptstadt erinnerte Lehner daran, dass die Kultur in Nürnberg in den vergangenen Jahren vom Freistaat gut unterstützt worden sei. Man dürfe jetzt nicht zu sehr jammern. „Nürnberg hat Berücksichtigung gefunden.“ Beispielsweise sei das erste staatliche Museum außerhalb Münchens in Nürnberg angesiedelt worden; das städtische Theater sei zum Staatstheater erhoben worden. Auch für das Memorium Nürnberger Prozesse, das im Justizgebäude an die juristische Aufarbeitung der Nazi-Verbrechen erinnert, sei Geld aus München geflossen.

Finanzbedarf sieht Lehner auch noch für die notwendigen Arbeiten auf dem Zeppelinfeld, auf dem sich zur NS-Zeit viele Menschen zu Kundgebungen versammelt hatten. Der monumentalen Tribüne droht der Verfall. Die Stadt hat sich für eine Sanierung ausgesprochen. Damit solle begreifbar gemacht werden, welche Rolle das Areal in der Propagandamaschinerie der Nazis gespielt hatte.

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