Antifa-Demo in Nürnberg verläuft friedlich
13.10.2012, 16:37 Uhr
Nach einer Auftaktkundgebung mit rund 500 Teilnehmern am Aufseßplatz setzte sich der Demonstrationszug um 14 Uhr in Bewegung. Über Pillenreuther Straße, Bahnhofsplatz, Königstraße, Kornmarkt und Jakobsplatz zogen die Protestierenden zum Plärrer.
Auf Spruchbändern und mit Sprechchören kritisierten die Teilnehmer immer wieder das in ihren Augen kriminalisierende Vorgehen der Behörden gegen antifaschistisches Engagement. Im Demonstrationsaufruf bemängelten die Organisatoren insbesondere die gleichzeitig lange Zeit unerkannte Mordserie des rechten NSU und dessen Verquickung mit staatlichen Behörden.
Nach einer kurzen Zwischenkundgebung am Plärrer ging es mit inzwischen 600 Teilnehmenden weiter in Richtung Justizpalast an der Fürther Straße, wo eine Abschluss- und Solidaritätskundgebung für Deniz K. stattfand. Er sitzt seit März 2012 in der benachtbarten Justizvollzugsanstalt in Untersuchungshaft, weil er bei einer Demonstration mit angespitzten Fahnenstangen auf zwei Polizisten losgegangen sein soll.
Gegen ihn wird wegen Totschlags ermittelt. Das Aktionsbündnis hält die Vorwürfe für überzogen und hat bereits mehrfach für die Freilassung des jungen Mannes demonstriert. Schließlich sei bei den Zusammenstößen kein Polizeibeamter "ernsthaft verletzt" worden.
Bis auf wenige Böllerwürfe kam es zu keinen nennenswerten Zwischenfällen, so dass sich die Polizei zufrieden mit dem Verlauf der Demonstration zeigte. Auch größere Verkehrsbehinderungen blieben aus.
