"Ärgernis" Jamnitzerpark: Sör legt Brunnenanlage still

7.12.2016, 08:00 Uhr

© Foto: Seuß

Die Bauzäune stehen schon seit diesem Sommer um einen Teil des Brunnens, wo früher mal vier Fontänen sprudelten.

Da stadtintern kein Euro für eine Reparatur vorhanden ist, hat ihn der Servicebetrieb Öffentlicher Raum (Sör) stillgelegt, wie Bürgermeister und Sör-Werkleiter Christian Vogel mitteilt. Er betont zudem: "Aktuell ist seitens des Hochbauamtes weder eine Wiederinbetriebnahme vorgesehen noch finanziert."

Der Gostenhofer Bürgervereinschef Uwe Janza hält den Anblick von Brunnen und Park für ein "Ärgernis". Seit Jahren kämpft er für eine Aufwertung der rechteckigen Anlage, die 1985 mit der Stadterneuerung von Gostenhof-Ost kam. "Der 'Jamnitzer' wird heftig genutzt, ja übernutzt", beschreibt Janza das Dilemma des Parks, der mit Blick auf das bewohnerstarke Viertel locker doppelt so groß sein müsste.

Doch vor Ort ist man froh, dass es die Grün- und Spielfläche überhaupt gibt. Folglich drängen sich selbst an klirrend kalten Wintertagen zehn Jugendliche um zwei Tischtennisplatten und mehrere Kleinkinder um ein einsames Wipptier. Neue Spielgeräte, der Austausch der verschmierten Sitzbänke und eine attraktivere Gesamtgestaltung (wie zuletzt am Leiblsteg oder in Muggenhof geschehen) wünscht sich der Bürgerverein nach 31 Jahren Dauernutzung. Janza bedauert auch, dass die geplante Spende einer bespielbaren Skulptur von "Himmel und Hölle" von der Ex-Grünen-Landtagsabgeordneten Sophie Rieger vor drei Jahren scheiterte: am Veto des Beirats Bildende Kunst, der sie unpassend fand.

Die Hoffnungen ruhen auf einem Einlenken der Stadt. Doch Bürgermeister Vogel stellt klar: Der Jamnitzerpark stehe wie die Rosenau auf der Sör-Warteliste der zu sanierenden Grünanlagen in Gostenhof. Die Umsetzung sei aber unklar – "mittelbar nicht vor fünf Jahren". Leise Hoffnung auf Fördergelder gebe es nur über das Stadterneuerungsgebiet "Weststadt".

Graffiti und Farbkleckse

Neben dem Zahn der Zeit gehört Vandalismus zu den Dauerproblemen im Jamnitzerpark. Schmierereien, Graffiti und Farbkleckse gehen Hand in Hand. Nach der Beobachtung von Sör ist "momentan etwas Ruhe eingekehrt". Ebenso wie Janza bestätigt die Polizei, dass es zuletzt keine Randale gegeben habe, im Gegensatz zum Sommer 2015, als ein neuer Zaun am Rand des Jamnitzerparks für viel Zoff sorgte. Mit Blick auf die aktuelle Lage teilt Sör-Werkleiter Ronald Höfler mit: Man habe verstärk auf "Rückschnitte, Papierkorbentleerung und schnelle Beseitigung von Verunreinigungen" geachtet. Zudem werde der Weg durch den Park von zwei LED-Lampen seit Sommer 2016 beleuchtet.

Für 2017 kündigt Sör die Sanierung der Platzentwässerung auf der Westseite an. Bürgervereinschef Uwe Janza wird diese Maßnahme, ebenso wie alle anderen Mängel, in Kürze beim "Runden Tisch Jamnitzerpark" ansprechen. Ein Thema werden diese sicher auch am 29. März 2017 bei der Bürgerversammlung im Westen sein.

 

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