"Auf Missstände hinweisen": FCN-Torhüter verteilt Lebensmittelpakete an Obdachlose

Nürnberg - Breite Gasse, Königstraße, Bahnhof: Zweimal im Monat machen Ehrenamtliche der Bollerwagen-Crew Halt in der Nürnberger Innenstadt, um Lebensmittelpakete an Bedürftige zu verteilen. Diesmal mit prominenter Unterstützung durch FCN-Torhüter Carl Klaus.

Mit acht Bollerwägen rattern sie durch die Gassen. Es geht vom Bauhof über die Königstraße, Karolinenstraße und die Breite Gasse bis zurück zum Bahnhof – zweimal pro Monat, immer donnerstags, ist die Bollerwagen Crew Lauf-Nürnberg auf dieser Route unterwegs. Ihr Ziel: Bedürftige mit dem Notwendigsten zu versorgen - Kleidung, Wasserflaschen und einer warmen Mahlzeit.

Anna, Ramona, Werner und Oleg, Ehrenamtler der Crew, kennen die Männer und Frauen, die sonst oft von vorbeilaufenden Passanten übersehen werden, mit Namen. Sie werden wie Freunde empfangen.

An diesem Donnerstag, dem 21. März, hat sich der Gruppe auch sportliche Prominenz angeschlossen. FCN-Keeper Carl Klaus unterstützt sie beim Verteilen der Mahlzeiten, wie der Verein auf seine Website berichtet.

"Auf Missstände in der Region hinweisen"

Das Club-Logo auf seiner Jacke sorgt bei vielen für große Augen: Club-Keeper Carl Klaus hilft der Bollerwagen-Crew  © Günter Distler, NNZ

"Aus meiner Sicht sollte es zum Selbstverständnis eines jeden Vereins und Sportlers dazu gehören, soziale Verantwortung zu übernehmen. Unabhängig von den Gehältern kann jeder einzelne seine Reichweite rund um den eigenen Verein nutzen, um auf Missstände in der Region hinzuweisen", sagt Carl Klaus am Ende der fast zweistündigen Tour.

Die Aktion ist Teil des Hilfsprogramms "Gemeinsam gegen Armut", das Club und Community-Partner Sparkasse zu Saisonbeginn gestartet haben. Der Torwart ist bereits von Beginn an Pate und packt, wann immer es Training und Spielbetrieb zulassen, mit an, wie der 1. FC Nürnberg verrät. Durch sein Psychologiestudium weiß er um die Risikofaktoren für das Abgleiten in Armut, befasst sich auch privat mit diesem Thema.

Jede zehnte Person in Nürnberg lebt unter der Armutsgrenze und die Dunkelziffer liegt weit höher. Ziel der Hilfsaktion sei es, Aufmerksamkeit für das Thema zu schaffen, den Bedürftigen und Ehrenamtlichen Wertschätzung vermitteln und "einfach so viel wie möglich helfen", so der Verein.