Augustinerhof: "Stille Nacht" im Baustellenlärm?

24.11.2017, 05:52 Uhr
Willkommen auf der Baustelle: Das Begrüßungsplakat zum Christkindlesmarkt hängt am Bauzaun des Augustinerhofs.

© Edgar Pfrogner Willkommen auf der Baustelle: Das Begrüßungsplakat zum Christkindlesmarkt hängt am Bauzaun des Augustinerhofs.

Seit Monaten erfüllt schriller Lärm die nördliche Altstadt, riesige Bohrer schrauben sich an der Winklerstraße in die Erde, Laster transportieren Aushub ab. "Stille Nacht, heilige Nacht"? Freyja Riemke, die am Trödelmarkt ein Reisebüro betreibt, fürchtet um die stade Zeit. Früher sei das rigoros gehandhabt worden: Als sie selbst vor 30 Jahren auf dem Trödelmarkt baute, habe die Arbeit während der Weihnachtszeit vier Wochen lang komplett ruhen müssen, so Riemke.

Immerhin, die Stadt hat Bauherr Gerd Schmelzer (Alpha-Gruppe) jetzt Daumenschrauben angelegt. Immer donnerstags und freitags, wenn der Markt besonders gut besucht ist, muss die Arbeit ab 16 Uhr ruhen. Normalerweise geht es am Augustinerhof bis 20 Uhr rund. An den Samstag vor Weihnachten darf gar nicht gebuddelt werden. Außerdem müssen Straßen und Zufahrten vom Bauherrn täglich gereinigt werden. "Wir werden das auch überwachen", verspricht Bürgermeister Christian Vogel (SPD). Wenn "eine der wichtigsten Kundenveranstaltungen" in Nürnberg rund zwei Millionen Menschen anlocke, gehe das nicht anders.

Weitere Baustelle auf das nächste Jahr verschoben

Christian Vogel betont, dass auch die Kommune großes Interesse habe, dass es bei den Bauarbeiten an der Dependance des Deutschen Museums schnell vorangeht. Erleichtert sei er, dass die Neuapostolische Kirche an der Karlstraße den Abriss ihres Gotteshauses ins nächste Jahr verschoben hat. Noch eine Baustelle sei im Weihnachtsrummel nicht zu verkraften. Auch die Industrie- und Handelskammer, die vor einem Jahr zum Teil abgerissen wurde, musste Einschränkungen schlucken.

Der Bauzaun habe versetzt werden müssen, der Baustellenverkehr sei auf bestimmte Tage beschränkt worden, sagt IHK-Sprecher Hartmut Beck. Augustinerhof-Bauherr Gerd Schmelzer ist bei allem Verständnis wenig begeistert von den Auflagen. Die Termine seien eng getaktet, im Januar soll der Rohbau beginnen. "Jede Stunde zählt", so Schmelzer.

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