Ausstellung von Simple T: Zwischen Märchen und Gruselshow

28.7.2014, 13:31 Uhr
Ausstellung von Simple T: Zwischen Märchen und Gruselshow

Eine leicht bekleidete Frau hockt auf einem Sofa. In der Hand eine Zigarette, auf dem Kopf eine groteske Hasenmaske. Im Hintergrund an der Wand ein kleines hölzernes Kreuz. Das Werk nennt sich „Fruchtbarkeitssymbol“. Unweit entfernt hängt das Porträt einer bleichen Frau, die neben sich eine fast identisch aussehende Porzellanpuppe sitzen hat.

Nach mehreren Kooperationen mit der Künstlerin Sinmple T, zuletzt beim SupermART, präsentiert Galerie-Betreiber Laurentiu Feller sie nun zum ersten Mal in einer Einzelausstellung. Simple T ist natürlich ein Pseudonym. Eigentlich heißt die Frau Tabita Cripat. Geboren ist sie in Bukarest, lebt aber bereits seit vielen Jahren in Nürnberg. Zu sehen sind aktuelle Fotografien, die ihre märchenhaft surrealen Inszenierungen zum Ausdruck bringen. „Die Bilder polarisieren“, unterstreicht Feller. Oft werden die Kleider für das Foto oder die Serie extra geschneidert: „Die Ergebnisse kann man zur Recht als Gesamtkunstwerk bezeichnen.“

Bügeleisen als Armbänder

Auch die Schauplätze sind klug gewählt. Ein Frau wie aus „Star Wars“ entstiegen steht in der fränkischen Prärie, eingerahmt von Sandhügeln. Dann eine liegende Schöne, mit schweren metallenen Bügeleisen als Armbändern. Und auch ein Hase ist noch einmal zu entdecken. In der Dürerstadt Nürnberg bekanntlich keine Seltenheit. „Magic Day“ vereint eine Gestalt im Hasenkostüm, einen Jungen als Zirkusdirektor und eine Braut mit Schleier und Gummistiefeln. Die Fotos von Simple T sind interessant, ein bisschen albern und ein bisschen gruselig.

THOMAS SUSEMIHL

Raum für Zeitgenössische Kunst, Knauerstraße 3. Öffnungszeiten: Do., Fr., So. von 14 bis 18 Uhr, Sa. von 12 bis 16 Uhr.

Keine Kommentare