Bahn lenkt ein: Lärmschutz für die Chlodwigstraße wird gebaut
11.2.2016, 10:44 UhrDie voraussichtlichen Kosten in Höhe von 600.000 Euro sind nach Aussagen des Nürnberger SPD-Bundestagsabgeordneten Martin Burkert gesichert. Die Stadt wird nicht zur Kasse gebeten. Damit geht eine schier unendliche Geschichte wohl doch noch gut aus. Versprechungen, hier in der kleinen Siedlung im Stadtteil Leyh für mehr Ruhe vor dem Dauerkrach von hunderten vorbeifahrender Züge zu sorgen, hat es schon zahlreiche gegeben. Bereits für 2009 hatte die Bahn nach einem Ortstermin mit dem Vorstandsvorsitzenden der DB Netz AG, Volker Henschel, zugesagt, hier eine Schutzwand zu errichten.
Doch die Ernüchterung bei den rund 240 Anwohnern folgte nach weiteren Bauankündigungen für die darauf folgenden Jahre meist auf dem Fuße. Geschehen ist bis heute nichts, obwohl die Situation der Bewohner extrem belastend und im Stadtgebiet wohl negativ gesehen rekordverdächtig ist. Hier an der Stadtgrenze Nürnberg/ Fürth verlaufen 16 Bahngleise gerade einmal 30 bis 40 Meter von den Grundstücken der Bewohner entfernt. "Lärmterror ohne Ende, Tag und Nacht", beschreiben Betroffene vor Ort ihre Situation.
Ständig neue Hindernisse
Die Gründe, die die Verantwortlichen für die Verzögerungen ins Feld führten, sind vielfältig gewesen. Doch nun scheint es tatsächlich Hoffnung zu geben, dass sich die Verantwortlichen zu einer Lösung des Lärmschutzproblems durchgerungen haben. Auf Anfrage des Stadtanzeigers erklärte die Bahn zunächst zwar, das EBA müsse erst noch entscheiden, ob für den Bau der Lärmschutzwand ein Planfeststellungsverfahren nötig ist und mit der Realisierung des Projekts wohl nicht vor 2018 zu rechnen sei.
Doch das Amt widerspricht dieser Darstellung: "Für die Lärmschutzwand im Bereich Chlodwigstraße in Nürnberg hat das Eisenbahn-Bundesamt der Deutschen Bahn im November 2015 die Plangenehmigung erteilt, somit besteht grundsätzlich Baurecht." Erst auf Nachfrage revidiert man bei der Bahn die erste Aussage. Es gebe einen neuen Planungsstand: "Das Planrecht liegt seit November 2015 vor. Das Vorhaben mit einem Umfang von 600.000 Euro wird durch die DB Netz AG im Herbst 2016 baulich begonnen und voraussichtlich zum Jahresende abgeschlossen sein."
Ziel ist nun die Errichtung einer Lärmschutzwand mit 195 Metern Länge und drei Metern Höhe. Weil die Bereitstellung von Finanzmitteln aus dem Zukunfts-Investitions-Programm des Bundes (ZIP) voraussichtlich noch länger dauert, hat sich die Bahn entschlossen, die Finanzierung selbst zu tragen. Eine Kofinanzierung durch die Stadt Nürnberg ist nicht vorgesehen. Für den SPD-Abgeordneten Martin Burkert ist damit der Durchbruch geschafft. "Ab Baubeginn sollte das Projekt in drei Monaten über die Bühne gegangen sein." Lange genug habe alles gedauert. Jetzt freue er sich für die betroffenen Anwohner im Nürnberger Westen.
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