"Berufsbildung 2015": Messe soll 70.000 Schüler anlocken

7.12.2015, 22:28 Uhr
Über 350 verschiedene Berufe können die Schüler auf dem Gelände entdecken.

© Michael Matejka Über 350 verschiedene Berufe können die Schüler auf dem Gelände entdecken.

An vielen Ständen können sie ihre Fähigkeiten ausprobieren und dabei gleich ein selbst gefertigtes Weihnachtgeschenk mit nach Hause nehmen. Nawal aus der Berufsschule Rothenburg zum Beispiel haben es die Kerzenständer angetan. Aber erst muss die 20-jährige Syrerin den hölzernen Stern zurechtsägen: Die erste Begegnung mit der Säge. Sie packt die Säge und will sie zügig führen, doch immer wieder bleibt das Blatt hängen. "Locker bleiben, nicht verkrampfen", rät ihr der Zimmerer-Lehrling am Stand. Dann läuft es geschmeidig. Nawal feilt dann noch die Kanten glatt, stellt ein Teelicht in die Sternmitte und zieht glücklich weiter.

Wo in der Halle 9 nicht gesägt, gefeilt und gehämmert wird, kreischen die Bohrer und dampfen die Glätteisen der Friseurinnen. Es ist ein großer Jahrmarkt der Möglichkeiten für alle jungen Leute, die eine betriebliche Berufsausbildung anstreben und noch keinen Schimmer haben, welche Fachrichtung zu ihnen passen würde.

Das Handwerk würde viele von ihnen mit Kusshand nehmen. Besonders großen Bedarf an Nachwuchs haben Bäcker, Metzger und andere Berufe des Lebensmittelhandwerks. Und obwohl beinahe 350 Berufe zur Auswahl stehen, entscheiden sich 40 Prozent der Jugendlichen für gerade mal zehn Topberufe wie Friseurin und Kfz-Mechatroniker.

Doch selbst in den Lieblingsberufen der Schulabsolventen gebe es noch Chancen für jene Bewerber, die es auf dem Land versuchen wollen, sagt Cordula Fischer-Petrich von der Handwerkskammer für Mittelfranken. Fern der Großstädte sei es für viele Betriebe teils unmöglich, ihren Bedarf an Azubis zu decken. Schuld daran sei nicht zuletzt der fehlende Anschluss an den öffentlichen Nahverkehr. "Auf den Land ist es besonders eng für die Betriebe", sagt sie.

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