Besondere Stadtführung steuert stille Örtchen in Nürnberg an

1.7.2015, 05:59 Uhr
Aktivisten bemängeln die Klo-Situation in Nürnberg und zeigen bei einer Stadtführung, sehr anschaulich, wo die Probleme liegen.

© Alexander Brock Aktivisten bemängeln die Klo-Situation in Nürnberg und zeigen bei einer Stadtführung, sehr anschaulich, wo die Probleme liegen.

Im Mittelalter erleichterte Mann und Frau sich – mangels Alternativen – gern an der Nürnberger Stadtmauer. "Man ging in dunkle Gassen und hinterließ dort seine Stoffwechselprodukte", sagt Michael Popp. Die Verhältnisse im Mittelalter zeigen Parallelen zur Gegenwart. Das Wildpinkeln in dunklen Ecken ist immer noch angesagt. Ebenfalls aus Ermangelung von Alternativen, sagt Klo-Aktivist Jürgen Endreß. Er kämpft seit Jahren für mehr und besser ausgeschilderte Bedürfnisanstalten.

Unlängst, beim Bauernmarkt rund um den Hauptmarkt, habe man abends die Hinterlassenschaften der Wildpinkler aus den nahe liegenden Hauseingängen wischen müssen. Und das stinkt Endreß gewaltig.

Apropos stinkend – "kommen sie rein", sagt Popp und öffnet einladend die Tür zum Männer-WC im U-Bahnverteiler am Plärrer. Doch nach wenigen Schritten haben die meisten die Nase voll. Es stinkt nicht zum Himmel, sondern aus den Urinalen und Kloschüsseln. "Hier merkt man, wie delikat das Thema ist", kritsiert Popp die Klo-Situation in Nürnberg.

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