Betreten verboten: Streit um Klösterle-Trümmer

26.4.2012, 07:59 Uhr
Betreten verboten: Streit um Klösterle-Trümmer

© Weigert

„Betreten verboten Einsturzgefahr“ steht auf dem Schild der Nürnberger Bauordnungsbehörde. Durch das Absperrgitter hat man dennoch einen guten Blick auf das Chaos, das die Gas-Explosion Anfang Januar angerichtet hat. Dort, wo einmal der Biergarten war, liegen nach wie vor Schutt, Glasscherben, Bierkästen und Mobiliar wild verstreut in der Gegend.

Wer schuld trägt an der Explosion, ist noch nicht geklärt, verdächtigt wird die Wirtin, Ende 2011 einen Mitarbeiter beauftragt zu haben, das Gebäude durch eine Detonation zu zerstören. Solange die Schuldfrage nicht geklärt ist, und damit die Frage, wer für die Kosten der Aufräumarbeiten aufkommt, wird sich auf dem Gelände aber wahrscheinlich nichts tun.

Die Anwohner sehen das mit Sorge. „Ich befürchte schon, dass sich dort bald Ratten und anderes Ungeziefer tummeln könnten“, sagt Wilfried Dicke, der direkt gegenüber in einem der ehemaligen Nonnenhäuser wohnt. Immerhin handele es sich ja um eine ehemalige Gaststätte und es sei davon auszugehen, dass sich in den Trümmern auch verdorbene Lebensmittel befinden.

Bakterien und Keime

Besonders im Hinblick darauf, dass bald die Temperaturen steigen werden, könnte die Gefahr bestehen, dass sich Bakterien und Krankheitskeime ausbreiten. Dicke weiß von seinem Nachbarn, dessen Neubau durch die Detonation erheblich beschädigt wurde, dass bei den Renovierungsarbeiten bereits Ratten gesichtet wurden. Zumal gehe von dem zerstörten Gebäude bereits ein übler Geruch aus.

Bei der Bauordnungsbehörde fühlt man sich nicht zuständig und verweist auf das Ordnungsamt. Doch auch dort stellt man sich zuerst die Frage: Wer kommt für die Kosten auf? „Wenn die öffentliche Sicherheit gefährdet ist, dann wäre die Stadtverwaltung gefragt“, so Rainer Lenzner vom Ordnungsamt. Ansonsten sei in erster Linie der Betreiber beziehungsweise der Eigentümer in der Verantwortung.

Hermann Seider vom Gesundheitsamt hält die Befürchtungen der Anwohner für „an den Haaren herbeigezogen und doch sehr theoretisch“. Sollte es allerdings begründete Hinweise geben, würde man der Sache natürlich nachgehen, räumt er ein. Offizielle Beschwerden habe es bislang jedenfalls noch nicht gegeben.

Ärger gibt es auch um die Trümmer der eingestürzten Leonischen Drahtwerke in Mühlhof. Das Umweltamt hat jetzt angeordnet, dass der Schutt in der Rednitz bis Ende der Woche entfernt werden muss.

 

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