Tier war nicht angeleint

Betrunkene Hundehalterin verletzt erst mehrere Polizeibeamte und dann sich selbst

Johannes Lenz

Nordbayern-Redaktion

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10.4.2024, 15:12 Uhr
Weil die Frau gewalttätig wurde, mussten die Polizisten ihr Handschellen anlegen (Symbolbild).

© IMAGO/xmegafloppx/IMAGO/Pond5 Images Weil die Frau gewalttätig wurde, mussten die Polizisten ihr Handschellen anlegen (Symbolbild).

Am Dienstagnachmittag gegen 15.45 Uhr ging bei der Polizei ein Notruf ein: Eine Zeugin hatte beobachtet, wie eine Frau im Stadtteil Langwasser mehrere geparkte Fahrzeuge in der Striegauer Straße beschädigt hatte - in Begleitung eines nicht angeleinten Hundes. Streifen der Polizeiinspektion Nürnberg-Süd fuhren zum Ort des Geschehens und fanden dort tatsächlich eine 34-jährige Frau vor, die mit ihrem Hund auf der Fahrbahn stand.

Nach Information des Polizeipräsidiums Mittelfranken forderten die Beamten die Frau auf, ihr Tier anzuleinen. Doch dieser Aufforderung wollte die 34-Jährige nicht nachkommen, weshalb die Polizisten den Hund selbst an die Leine nehmen wollten. Sehr zum Missfallen der Hundehalterin: Sie zog ihr Tier am Halsband weg und wollte die Flucht ergreifen. Danach eskalierte die Situation komplett.

Unterbringung in Fachklinik angeordnet

Als die Streifenbesatzung die Frau am Weglaufen hindern wollte, attackierte sie die Polizisten mit Faustschlägen. Die Beamten rangen die Frau daraufhin zu Boden und legten ihr Handschellen an. Und auch der Hund verhielt sich aggressiv: Weil er die Polizisten ansprang, mussten sie Pfefferspray gegen das Tier einsetzen. Die erheblich alkoholisierte Frau - rund zwei Promille Alkohol hatte die 34-Jährige im Blut - verletzte sich im Anschluss selbst, indem sie mehrfach ihren Kopf auf den Boden schlug.

Augenscheinlich befand sich die Hundehalterin in einem psychischen Ausnahmezustand. Die Beamten ordneten deshalb ihre vorläufige Unterbringung in einer Fachklinik an. Doch bis sie dort eintraf, verhielt sich die Frau weiter gewalttätig: Erst trat sie auf dem Weg zum Streifenwagen einer Polizistin in den Bauch, bevor sie auf der Fahrt zur Klinik einen Polizisten angriff und wiederholt versuchte, ihn mit Kopfstößen zu traktieren. Erst mit der Hilfe weiterer Polizeistreifen gelang es den Beamten, die Frau an die Fachklinik zu übergeben.

Vier Polizisten verletzt - Polizei sucht Zeugen und Geschädigte

Insgesamt zogen sich vier Polizeibeamte im Laufe des Einsatzes leichte Verletzungen zu, konnten ihren Dienst aber fortsetzen. Die 34-Jährige muss sich wegen mehrerer Vergehen strafrechtlich verantworten, unter anderem wegen des Verdachts des Tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und der Körperverletzung. Der Hund befindet sich vorübergehend in Obhut einer Vertrauten der 34-Jährigen.

Weil sich im Zuge der Ermittlungen der Verdacht ergab, dass die Frau im Bereich der Striegauer Straße abgestellte Fahrzeuge beschädigt haben könnte, sucht die Polizei Zeugen und eventuell Geschädigte. Hinweise nehmen die Beamten unter der Rufnummer 0911 94820 entgegen.


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