Brandschutz: Flüchtlingsunterkunft in Worzeldorf wieder geräumt

5.3.2016, 07:59 Uhr
Brandschutz: Flüchtlingsunterkunft in Worzeldorf wieder geräumt

© Fotos: Manuela Prill

Die Bauordnungsbehörde hatte die Notbremse gezogen und die Nutzungsänderung im "Schwarzen Adler" untersagt. Laut Amtsleiter Gerhard Steinmann fehlt bis heute die Brandschutzbescheinigung. "Wir wissen nicht, ob das Gebäude zur Flüchtlingsunterbringung geeignet ist."

Die Frage, warum der "Schwarze Adler" dennoch Anfang Februar mit Asylbewerbern belegt wurde, reicht Steinmann an das Sozialamt weiter. "Wir sind keine Bauexperten, wir haben uns auf die Aussagen des Betreibers verlassen", sagt Thorsten Bach von der Fachstelle für Flüchtlinge im Sozialamt. Laut Bach habe der Betreiber angeblich sowohl ein Statikgutachten als auch ein Brandschutz-Konzeptgutachten vorgelegt. "Aber das war unzureichend, die Holztreppe im Haus ist das Problem."

Bach kann nicht erklären, warum das Sozialamt sich nicht bei der Bauordnungsbehörde rückversichert hat, bevor das Objekt mit Flüchtlingen belegt wurde. Steinmann wird deutlicher: „Das Sozialamt steht unter Druck.“ Bach spricht von einem Einzelfall und räumt ein: „Das ist schief gelaufen.“

Enttäuscht sind auch über 100 Freiwillige, die in Worzeldorf einen Helferkreis bilden wollten. Sie müssen sich nun vielleicht nach Katzwang umorientieren, wo ab April in zwei Quartieren bis zu 60 Flüchtlinge unterkommen sollen. Sozialamtsleiter Dieter Maly sowie die Polizei informieren die Katzwanger über die Unterbringung am Mittwoch, 9. März, um 18 Uhr in der Mehrzweckhalle des Schützenhauses, Katzwanger Hauptstraße 25.

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