Bruchlandung am Airport: Feuerwehr probt Horrorszenario

21.10.2017, 14:20 Uhr
Blut, Flammen und 72 Statisten im Einsatz - so war die Großübung am Nürnberger Flughafen.

© Michael Matejka Blut, Flammen und 72 Statisten im Einsatz - so war die Großübung am Nürnberger Flughafen.

Die Maschine aus Berlin bricht bei der Landung am Albrecht Dürer Airport in zwei Teile entzwei und gerät in Flammen. Dieser Alptraum hielt am östlichen Rand des Flugfeldes von 72 Statisten, 40 Männer der Berufsfeuerwehr, 16 Aktive der Flughafenwehr, zwölf Freiwilligen Feuerwehrler und 75 Rettungssanitäter schwer auf Trab.  Mindestens so aufwändig wie die Übung selbst, bei der Flammen hoch aufloderten und Verletzte schreiend am Boden lagen, war die Schminkaktion zuvor. 

Blutige Wunden, Bauchverletzungen, tiefe Schnitte in Armen und Beinen und andere grausige Blessuren holten sich die freiwilligen Opfer der durchgespielten Katastrophe in der leergeräumten Winterdiensthalle. Mit Pinsel, Farbe und anderen Zutaten verwandelten sich kerngesunde Menschen in Schwerverletzte. "Gandalf 17" lautet der blumige Name der Großübung, die wegen neuer EU-Vorgaben notwendig geworden war. Weil viele Freiwillige aus dem Umfeld der Feuerwehren mitmachten, hielten sich die Kosten der Aktion mit rund 6000 Euro sehr im Rahmen, hieß es am Airport. 

Von größeren Pannen oder gar Unfällen sei der Flughafen seit Jahrzehnten  zum Glück verschont geblieben, sagte Georg Helldörfer, der Chef der Flughafen-Feuerwehr.

Glimpflich ging etwa vor sechs Wochen die Landung eines Kleinflugzeugs aus, dessen Fahrwerk sich nicht ausfahren ließ. Auch eine große Maschine, die vor über zwei Wochen in einer Wiese stecken geblieben sei, sei schnell wieder auf Spur gebracht worden. Das Szenario der Bruchlandung habe man gewählt, weil Starts und Landungen nach wie vor  der gefährlichste Teil eines Flugs seien, so Helldörfer.

 

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