Bruno Schnell: Verleger und Förderer der Stadt
24.7.2014, 08:45 UhrBruno Schnell ist am 27. Februar 1929 geboren. Er ist verheiratet und Vater dreier Kinder. Nach dem Abitur wurde er Ende 1947 Direktionsassistent im Verlag Nürnberger Presse der von Dr. Joseph E. Drexel gegründeten und am 11. Oktober 1945 erstmals erschienenen "Nürnberger Nachrichten". Zwei Jahre danach erhielt er bereits Prokura. Später unterstützte Schnell vor allem den Verleger Heinrich G. Merkel. In den 1960er Jahren war Bruno Schnell alleinvertretungsberechtigter Geschäftsführer. Nach dem Tod der Altverleger Drexel (1976) und Merkel (1985) wurde er alleiniger Herausgeber und Verleger. Bruno Schnell hat die Entwicklung der NN und der Unternehmensgruppe Verlag Nürnberger Presse mehr als sechs Jahrzehnte maßgeblich bestimmt.
Er hat den Grundstein für den Aufstieg der "Nürnberger Nachrichten" zu einer der großen deutschen Regionalzeitungen gelegt. 1959 gründete er mit sechs Heimatzeitungen eine Interessengemeinschaft, die später auf zwölf Verlage ausgedehnt wurde. So schuf Schnell ein partnerschaftliches Kooperationsmodell, das zur Basis der weiteren Selbstständigkeit der kleineren Verlage wurde und als wertvoller Beitrag für die publizistische Vielfalt in der Region gilt.
Einsatz für die Kunst
Mit dieser Verlagsgemeinschaft trug Schnell genauso zur Presse- und Meinungsvielfalt in Stadt und Region bei wie mit dem Erwerb der "Nürnberger Zeitung", die bis heute mit eigener Vollredaktion arbeitet. Zur Unternehmensgruppe gehört auch der Olympia Verlag, in dem die führende Fußballzeitschrift "Kicker-Sportmagazin" und Titel wie "Unterwasser" oder das Bergmagazin "Alpin" erscheinen. Heute sind in der Unternehmensgruppe Verlag Nürnberger Presse rund 1800 Personen beschäftigt. Die soziale Verantwortung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses ist Schnell ein ganz besonderes Anliegen.
Seiner Heimatstadt ist Schnell auf vielfältige Weise eng verbunden. So hat er Nürnbergs Weg im Umgang mit der NS-Vergangenheit früh und nachhaltig gefördert. Als die Finanzierung des Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände noch nicht gesichert war, leistete er mit einer großzügigen Spende einen entscheidenden Beitrag zur Realisierung. Bis heute ist Schnell Mitglied im Kuratorium des Dokumentationszentrums. Seit Jahren stiftet er auch das Preisgeld für den Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreis. Er steht aus tiefster Überzeugung an der Seite aller demokratischen Kräfte gegen Alt- und Neonazis.
Schnell ist früh mit der bildenden Kunst in Berührung gekommen. Er selbst ist ein passionierter Maler. Aus der innigen Zuneigung zur Kunst resultierte die Entscheidung, 1993 den "Kunstpreis der Nürnberger Nachrichten" ins Leben zu rufen. Mit der diesjährigen Verleihung haben sich die Preisgelder auf nahezu 700.000 Euro summiert. Hauptanliegen Bruno Schnells ist es, vor allem junge Künstler zu fördern.
Das Geschenk Kunstvilla
Mit der Schließung der "Fränkischen Galerie" im Jahr 1967 fehlte für die Präsentation von Werken aus Stadt und Region in Nürnberg ein eigener Ort. Seit Mai 2014 hat die regionale Kunst mit der Eröffnung der Kunstvilla eine neue Heimat.
Ermöglicht hat dies maßgeblich Bruno Schnell, als er 2006 ein ehemaliges, neobarockes Wohnhaus an der Blumenstraße, das dem Verlag Nürnberger Presse gehörte, für den symbolischen Preis von einem Euro an die Stadt verkaufte. Als eine der großen deutschen Verlegerpersönlichkeiten, großherziger Mäzen und Kunstförderer hat sich Bruno Schnell herausragende Verdienste erworben.
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