Bürgerverein Mögeldorf will wieder Tempo 50 in der Siedlerstraße
30.1.2015, 07:44 Uhr
Der Bürger- und Geschichtsverein Mögeldorf hatte in der Dezemberausgabe seiner Vereinszeitschrift den Stadtteilbewohnern die Frage gestellt, ob sich die durchgängige Tempo- 30-Zone in der Siedlerstraße bewährt hat oder ob sie eine Rückkehr zu Tempo 50 für angemessen halten (der Stadtanzeiger berichtete).
Bis Sonntag, 18. Januar, haben sich nach Angaben des Bürgervereins 178 Stadtteilbewohner schriftlich oder per E-Mail beteiligt. Davon hätten sich 141 Personen für die Rückkehr zu Tempo 50, 37 für einen Beibehalt der Geschwindigkeitsbeschränkung ausgesprochen.
Dabei sei aufgefallen, dass sehr viele nicht nur mit Ja oder Nein gestimmt, sondern auch ausführlich ihre Meinung begründet haben. Es habe auch sehr emotionale Äußerungen über die Unangemessenheit der Temporegelung sowie aus Sicht der Bürger „unberechtigtes Abkassieren“ bei der Geschwindigkeitsüberwachung gegeben.
Als Hauptgrund für Tempo 50 sei von den Befürwortern der Umstand beschrieben worden, dass die Siedlerstraße auf der östlichen Straßenseite weitgehend am Waldsaum, auf der westlichen Seite zu einem großen Umfang an Sportgeländen und Kleingärten vorbeiführt. Die Bebauungsdichte sei hier, stadtweit betrachtet, eher unterdurchschnittlich. Daraus könne abgeleitet werden, „dass auch eine Tempo-50- Regelung, wie sie seit Jahrzehnten bestanden hat, zu keinen Sicherheitsgefährdungen führt“. Solche seien auch aus der Vergangenheit nicht bekannt. Eine Begrenzung auf Tempo 30 werde daher „als ohne erkennbaren Grund erlassen“ angesehen und als „unangemessene Beeinträchtigung“ erlebt.
Als weitere Argumente wurden laut Bürgerverein ins Feld geführt:
Die langen geraden Verkehrsabschnitte führten dazu, „dass Überholaktionen ausgelöst und herausgefordert werden, die es vorher nicht gab“.
Die Vorfahrtregelung rechts vor links greife nicht wirklich. Eine sichere Einfahrt gelinge nur, wenn man dem Verkehr auf der Siedlerstraße auch weiterhin die Vorfahrt belässt.
Beobachtet werde auch ein „Umwegverkehr“ über den Tiergarten, wo die weitere Fahrtstrecke durch höheres Tempo wettgemacht werde.
Dem Votum pro Tempo 50 habe sich auch der Handelsverband Bayern e. V. angeschlossen.
„Großes Verständnis“
Die Argumente für das Tempolimit beziehen sich laut Bürgerverein vor allem auf die Schule. Der Vereinsvorsitzende Wolfgang Köhler (CSU) stellt klar: „Um erst gar kein Missverständnis aufkommen zu lassen, die Tempo-30-Regelung vor der Schule Siedlerstraße steht natürlich außerhalb jeder Diskussion. Diese Tempobeschränkung soll so bleiben, wie es bei allen anderen Schulen auch ist.“ Zum anderen bestehe „natürlich großes Verständnis, dass die unmittelbaren Anwohner der Siedlerstraße für eine Beibehaltung stimmen“.
Der Bürger- und Geschichtsverein Mögeldorf e. V. hat sich deshalb laut Köhler in seiner Vorstandssitzung am 20. Januar mit der Frage befasst und bei einer Gegenstimme beschlossen, der Mehrheitsmeinung für die Rückkehr zu Tempo 50 beizutreten. Wolfgang Köhler erklärt: „Tempobeschränkungen sind dann sinnhaft, wenn sie sich dem Bürger als selbstverständlich und nachvollziehbar darstellen. Dies ist jedoch bei der Siedlerstraße nicht der Fall.“
Der Bürger- und Geschichtsverein Mögeldorf betont zudem, „dass die Bereiche Blüten-/Gleißhammerstraße, Dientzenhoferstraße und Siedlerstraße einer Entlastung bedürfen“. Diese könne nur dadurch erreicht werden, dass die Ostendstraße — wie seit Jahren im Verkehrsausschuss beschlossen — durch ein sofortiges Planfeststellungsverfahren ausgebaut wird. Köhler: „Mit der geplanten Doppelabbiegespur an der Kreuzung Cheruskerstraße/ Ostendstraße kann für das Wohnquartier nachhaltige Entlastung erreicht werden. Hier darf es nicht zu weiteren Verzögerungen kommen.“
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