Burns Supper: Schottisches Fest mitten in Nürnberg

23.1.2017, 06:00 Uhr
Nicht nur die Gäste des Burs Supper hatten Spaß bei der Veranstaltung - auch die Models genossen den Abend sichtlich.

© Eduard Weigert Nicht nur die Gäste des Burs Supper hatten Spaß bei der Veranstaltung - auch die Models genossen den Abend sichtlich.

"Eins, zwei, drei, kick. Step out, step in": Die Ansage von Frazer McLellan kommt mit breitem Akzent von der Bühne. Jetzt sollten die Dreierreihen durchwechseln - aber in welcher Richtung gleich noch mal? Die Schrittfolgen sind eigentlich nicht schwer, die Sprache schon eher. Und so blicken ein paar der rund 300 Gäste im proppenvollen Heilig-Geist-Saal erst mal etwas ratlos drein.

Doch das ist nicht weiter schlimm: Beim großen "Ceilidh" stehen die Tänzerinnen und Tänzer so dicht beieinander, dass sie so oder so mitbekommen, wie und wo es langgeht. Und natürlich: Je später der Abend, desto entspannter und gelöster ist die Stimmung. Landbier und auch intensiv riechende Tropfen aus schottischen Destillerien tragen das ihre dazu bei.

Das (Volks-)Tanzvergnügen mit den Musikern der Ceilidh-Band aus der Partnerstadt Glasgow zieht seit vielen Jahren auch immer wieder neue Interessenten in seinen Bann. Zu denen, die keine Runde auslassen, gehört etwa Christian Schadinger, der Geschäftsführer von Noris Inklusion: Am partnerschaftlichen Austausch war auch er mit Gruppen aus seiner Einrichtung bereits beteiligt.

Ähnlich geht es auch für Gerlinde Knöttel und Rita Daum - und wohl die große Mehrheit der Ceilidh-Fans - darum, schöne Erinnerungen an Reisen und Begegnungen mit und in Schottland aufleben lassen. Erst recht, wenn es wie bei Axel Junge gleich eine Gastspiel-Tour war wie damals mit der Nürnberger Capella Sebaldina.

Viel Beifall für Kreationen

Getanzt im Namen von Robert Burns bis zum frühen Morgen wurde auch beim, genauer gesagt nach dem noblen Dinner zu Ehren des Dichters im Grand Hotel - heuer zum 25. Mal. Viel geboten war dabei nicht nur Gaumen und Ohren, sondern zwischen den Gängen auch fürs Auge: Schülerinnen und Schüler der Nürnberger Modeschule B 5 und ihrer Partnerschule Glasgow Kelvin River zeigten originelle und auch extravagante Kreationen, inspiriert von gegenseitigen Besuchen und dem fachlichen Austausch - und Robert Burns hätte bestimmt eifrig mitgeklatscht.

Nicht weniger begeistert hätten ihn die ironischen "Toasts" auf die Männer und die Frauen, die zum Ritual des Dinners gehören. Da es ums Feiern ging, kam das leidige Thema "Brexit" allenfalls in vertraulicher Runde zur Sprache. Dabei könnte der angekündigte harte Schnitt zum Beispiel den Schüleraustausch empfindlich treffen. Denn ohne Zuschüsse aus dem EU-Erasmus-Programm sind derartige Vorhaben nicht zu finanzieren.

"Die Mehrheit der Schotten stimmte zwar für einen Verbleib in der EU, aber eine Trennung von England hätte für uns schwere wirtschaftliche Folgen und wäre schwer umsetzbar", meint Peter Russel aus Glasgow.

Verwandte Themen


1 Kommentar