"Bye, bye Burnout": DGB ruft zu Erster-Mai-Demo auf

23.4.2015, 17:03 Uhr

© Eduard Weigert

"Nürnberg ist reif für die Champions-League", meint Stephan Doll. Der Chef der DGB-Region Mittelfranken bezieht sich mit dieser Aussage aber nicht auf Fußball, sondern auf die Feier zum 1. Mai.

Traditionell sei das Nürnberger Maifest in Bayern das größte, und auch bundesweit liege die Veranstaltung auf den vordersten Plätzen. Doll rechnet wieder mit 5500 Besuchern. "Wer für soziale Gerechtigkeit ist, geht auf die Straße."  Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) mobilisiert in Betrieben und auf der Straße  mit einer pfiffigen Kampagne und Slogans wie „Bye, bye Burnout“, "Adios Lohndumping" und "Fuck off, Rassismus" für das Maifest.

Den Feiertag gibt es im 125. Jahr, und auch zum Jubiläum gingen den Gewerkschaften die Themen nicht aus, versichert Doll. Beispiel gesetzlicher  Mindestlohn: Der sei zwar nun  eingeführt, müsse aber energisch verteidigt werden:  „Wir werden uns diesen Erfolg von der CSU nicht nehmen lassen“, sagte Doll.

"Wie schnell Arbeitgeber überfordert sind, macht Sorgen"

Die CSU plädiert für einen Abbau der Bürokratie beim  Mindestlohn – doch der Gewerkschaftsboss befürchtet, dass dann die Einhaltung des Gesetzes nicht mehr kontrolliert werden könnte. Zudem hält er die Rede vom „Bürokratiemonster“ ohnehin für heillos übertrieben. Es müsse doch nur Anfang und Ende der Arbeitszeit notiert werden, dafür bbrauche man kein Mathematik-Studium. "Wie schnell Arbeitgeber in Deutschland überfordert sind, macht mir Sorgen."

Neben der Durchsetzung des Mindestlohns sind die gerechte Grundsicherung im Alter und der Abbau prekärer Beschäftigung weitere wichtige Themen der Kundgebung, aber auch der Umgang mit Flüchtlingen wird bei dem traditionell multikulturellen Fest Schwerpunkt sein. Das Hauptmotto lautet: "Die Arbeit der Zukunft gestalten wir!" Die Auftaktkundgebung gibt es um 10 Uhr am Aufseßplatz, dann setzt sich der Demo-Zug Richtung Kornmarkt in Bewegung, wo um 11 die Großkundgebung beginnt.

Hauptredner ist der in Nürnberg geborene Bremer Ökonom Prof. Rudolf Hickel. Nachmittags spielen Bands, das Fest geht bis 17.30 Uhr.  Michael Helmbrecht von der "Allianz gegen Rechtsextremismus" moderiert die Veranstaltung. 

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