"Charlie Hebdo": Nürnberger Muslime distanzieren sich

8.1.2015, 21:00 Uhr

Auch die Islamische Gemeinde Nürnberg (IGN) zeigte sich über das Attentat „schockiert und entsetzt“: „Wir lassen uns nicht vereinahmen von solchen Gewalttätern, die den Namen unserer Religion für solche barbarischen Akte missbrauchen“, schreibt der IGN-Vorsitze Mostafa Eljojo in einer Stellungnahme. „Wir Muslime stehen Seite an Seite mit unseren Mitbürgern und Nachbarn aller Glaubensrichtungen, denen wie uns an einem friedlichen Zusammenleben gelegen ist.“

Michael Helmbrecht, Vorsitzender der Allianz gegen Rechtsextremismus, macht deutlich, dass keine Weltreligion solche Verbrechen wie das in Frankreich billige. Deshalb dürfe das von „ethisch unaufgeklärten Glaubenskriegern“ verübte Attentat nicht dafür instrumentalisiert werden, Muslime zu verunglimpfen. Regionalbischof Stefan Ark Nitsche, Vize-Chef der Allianz, würdigte die Opfer: „Humor, Ironie und Satire sind wunderbare und friedliche Mittel gegen jede Form von Fanatismus.“

An den kommenden Montagen werden in Nürnberg Pegida-Gegner gegen die Anti-Islam-Bewegung demonstrieren. Die Unterscheidung zwischen islamistischem Terror und dem Islam sei jetzt entscheidender denn je. DGB-Boss Stephan Doll rief dazu auf, „stumpfsinnigen Vereinfachungen à la Pegida“ entschieden entgegenzutreten. Die Nürnberger Demos finden am 12. und am 19. Januar jeweils ab 17.30 Uhr am Kornmarkt statt.

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