Christkindlesmarkt: Striktes Sicherheitskonzept nötig

30.11.2018, 06:00 Uhr
Der Christkindlesmarkt erfordert im Hintergrund höchste Alarmbereitschaft der polizeilichen Einsatzkräfte.

© Daniel Karmann/dpa Der Christkindlesmarkt erfordert im Hintergrund höchste Alarmbereitschaft der polizeilichen Einsatzkräfte.

Bei der Eröffnung im vorigen Jahr waren es keine Engel, die über den Köpfen der Besucher kreisten. Das Surren im Nachthimmel über dem Hauptmarkt kam von einer Drohne. Niemand wusste zunächst, wer das Flugobjekt steuerte und auch nicht zu welchem Zweck. Die Polizei ließ den Piloten suchen und wurde schließlich fündig. "Ein Tourist aus dem Ausland hat die Drohne aufsteigen lassen", so Polizeidirektor Hermann Guth. Der Mann sagte, nicht gewusst zu haben, dass Drohnen über Großveranstaltungen verboten sind. Eine Anzeige kassierte der Ahnungslose trotzdem.

Wer dem Leiter des Abschnitts Mitte im Polizeipräsidium Mittelfranken zuhört, kann den Eindruck gewinnen, der Christkindlesmarkt ist ein Hochsicherheitsmarkt. Doch das hört er nicht gerne. "Polizeipräsenz ist wichtig, es besteht weiterhin eine erhöhte, abstrakte Terrorgefahr", sagt er. Um dagegen gewappnet zu sein, wird das Sicherheitskonzept für den Markt, das Stadt und Polizei ausgearbeitet haben, immer wieder angepasst.


Das müssen Sie über den Christkindlesmarkt wissen


Da sind die technischen Sperren, die an allen Zugängen zum Markt stehen. Mobile Barrikaden aus Stahl etwa, die im vergangenen Jahr neu angeschafft wurden. Außerdem stehen große Tröge mit Bäumen an kritischen Stellen und Schwerfahrzeuge blockieren die Einfahrten ins Herz der Stadt. "Es werden auch wieder uniformierte und zivile Streifen den Markt sichern", so Guth.

Die Beamten und Teams der Sicherheitswacht schauen, ob nicht verdächtige Gegenstände abgestellt wurden und sie geben Besuchern Tipps, wie sie ihre Wertgegenstände besser verwahren können, um kein Ziel von Langfingern zu werden. Denn das dichte Gedränge in engen Buden-Gassen zieht auch diese Zeitgenossen an. Allerdings ist die Zahl mit 33 Taschendiebstählen im vergangenen Jahr weiter zurückgegangen: 2016 waren es 56 angezeigte Fälle und 66 im Jahr 2015. Gemeint sind die Fälle, die sich in der Vorweihnachtszeit in der Innenstadt ereigneten. Elf von den 33 in 2017 hatten einen direkten Bezug zum Christkindlesmarkt. 

 

 

 

2017 haben Ermittler bereits kurz vor der Eröffnung einer Bande das Handwerk gelegt. „Viele Täter sind organisiert“, so Guth. Und das läuft so: Der eine klaut einem Besucher den Geldbeutel, ein Komplize nimmt die Beute sofort ab und geht weiter. Beim Täter findet sich das Diebesgut nicht mehr, ihm ist nichts nachzuweisen.

Ob die starke Polizeipräsenz nicht ein mulmiges Gefühl auslösen kann? Hermann Guth: "Wir machen da eine andere Erfahrung. Wir bekommen von Leuten positive Rückmeldungen nach dem Motto: Gut, dass ihr da seid. Manche lassen sich mit Einsatzkräften auch fotografieren."

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