Damit Konflikte nicht eskalieren: Nachtleben auf dem Prüfstand

14.4.2016, 06:00 Uhr
Vor einem halben Jahr war Amsterdams Nachtbürgermeister Mirik Milan in Nürnberg zu Gast. Jetzt wollen die Stadträte Thorsten Brehm und Katja Strohhacker Chancen und Potentiale des urbanen Nachtlebens ausloten.

© Ralf Rödel Vor einem halben Jahr war Amsterdams Nachtbürgermeister Mirik Milan in Nürnberg zu Gast. Jetzt wollen die Stadträte Thorsten Brehm und Katja Strohhacker Chancen und Potentiale des urbanen Nachtlebens ausloten.

Wie kann ein attraktives Nachtleben in einer Großstadt funktionieren ohne dass Anwohner zu sehr in Mitleidenschaft gezogen werden? Katja Strohhacker und Thorsten Brehm wollten es wissen und haben im Herbst vergangenen Jahres einen Mann nach Nürnberg eingeladen, der es wissen muss. Mirik Milan heißt er und ist Nachtbürgermeister von Amsterdam. Zusammen mit ihm sind die beiden durch das Nürnberger Nachtleben gezogen. "Im Anschluss daran haben wir genau überlegt, was für Nürnberg umsetzbar ist", sagt Strohhacker ein halbes Jahr später.

Damit Konflikte nicht eskalieren: Nachtleben auf dem Prüfstand

© Philipp Frank (Grafik)

Die wirtschaftspolitische Sprecherin der SPD hat vor allem eines begeistert: der andere Blick auf das urbane Nachtleben. "Man darf nicht immer nur über Konflikte reden", so Strohhacker. Schließlich hat ein attraktives Angebot in dem Bereich auch positive Auswirkungen auf den Tourismus, den Handel und die Kultur- und Kreativwirtschaft.

"Man kann besser mit Konflikten umgehen, wenn man auch die Chancen und Potenziale kenne", so Strohhacker.  Die SPD beantragt deshalb, dass die Stadt genau prüft, wie Nürnberg vom Nachtleben profitiert. Außerdem soll die Verwaltung prüfen, ob sie Betreibern nicht einen Leitfaden an die Hand geben soll, wie ein Miteinander funktionieren kann. Der SPD-Vorsitzende Thorsten Brehm nennt Berlin als Beispiel: "Dort gibt es etwa Leitlinien für Festivals", sagt er, "das könnte Nürnberg auch als Service anbieten". Zudem soll die Stadt ein Konzept zum "Management der Nachtökonomie" erstellen. "Grundlage und Ausgangspunkt dafür könnte der bereits implementierte runde Tisch mit Clubbesitzern und weiteren Akteuren aus der Altstadt sein", heißt es dazu im Antrag.

Strohhackers Wunsch für die Zukunft des Nürnberger Nachtlebens: "Konflikte sollen künftig gar nicht mehr eskalieren."

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