S-Bahn-Netz Nürnberg: Bahn legt Einspruch ein

9.2.2015, 17:10 Uhr
So könnten die S-Bahnen in und um Nürnberg ab 2018 aussehen. Die britische National Express Rail hat bereits die RegioPanter bei Skoda Transportation bestellt.

© Skoda So könnten die S-Bahnen in und um Nürnberg ab 2018 aussehen. Die britische National Express Rail hat bereits die RegioPanter bei Skoda Transportation bestellt.

Wie ein Bahn-Sprecher am Montag sagte, liegt die Rüge der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) seit Donnerstag vor. Zu den Gründen ist noch nicht viel bekannt. "Das Angebot ist hinterfragenswert und wir wollen eine Neubewertung seitens der BEG", sagte ein Bahnsprecher lediglich. Welche Punkte die Bahn konkret kritisiert, wollte der Sprecher nicht sagen. Die Überprüfung der Entscheidung kann nun einige Wochen oder auch mehrere Monate dauern.

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die im Auftrag des Freistaats Bayern den Schienen-Personennahverkehr in Bayern bestellt, bezahlt und kontrolliert, hatte den Betrieb des Nürnberger S-Bahnnetzes ab Dezember 2018 an die National Express Rail GmbH, die deutsche Tochtergesellschaft des britischen Unternehmens, vergeben.

BEG-Geschäftsführer Johann Niggl hatte das Angebot von National Express als das "wirtschaftlichste" bezeichnet. DB Regio Bayern war mit seinem Angebot unterlegen. Vorbehalte bis hin zu scharfer Kritik an der Entscheidung der BEG hatten Politiker aus Nürnberg und Fürth geäußert. Während der Nürnberger Oberbürgermeister Ulrich Maly (SPD) seine Sorgen um die berufliche Zukunft von rund 500 Mitarbeitern von DB Regio in Nürnberg äußerte, hatte der Fürther Oberbürgermeister Thomas Jung (SPD) seine Zweifel daran geäußert, ob ein britisches Unternehmen überhaupt mit den örtlichen Gegebenheiten des Bahnverkehrs vertraut ist.

Daraufhin hatte Tobias Richter, National-Express-Geschäftsführer für Deutschland, auf seine lange berufliche Tätigkeit für die Deutsche Bahn in Nürnberg verwiesen.

Am Montag fand im Karl-Bröger-Haus in Nürnberg eine Mitarbeiterversammlung der DB Regio statt, in der es auch um die Zukunft der Beschäftigten gehen soll.

Schätzungen zu Folge wären vom Betreiberwechsel rund 500 Stellen betroffen. Zu Beginn der Versammlung sagten einige Mitarbeiter nach Angaben des Bayerischen Rundfunks (BR), sie stünden "noch unter Schock."

Verwandte Themen


27 Kommentare