Debakel im Klosterhof: Bau des Tiefdepots am GNM hakt

9.6.2016, 06:00 Uhr
Seit Monaten herrst Stillstand auf der Baustelle am Germanischen Nationalmuseum.

© Eduard Weigert Seit Monaten herrst Stillstand auf der Baustelle am Germanischen Nationalmuseum.

Das neue, dringend benötigte Tiefdepot unter dem Großen Klosterhof soll 21 Meter tief in die Erde reichen und auf fünf Geschossen vor allem neuen Lagerraum für die Bestände des Germanischen Nationalmuseums bieten. Im Mai 2013 war Spatenstich. Bis 2017 sollte das auf 32 Millionen Euro veranschlagte Projekt vollendet sein. Weder der Zeit- noch der Kostenplan werden eingehalten werden können.

Erst wurden Skelette gefunden und die Archäologen mussten ran. Ein Jahr Bauverzögerung war die Folge. Im Herbst vergangenen Jahres dann traten massive Probleme mit den Bohrern auf, die sich für das Setzen von Betonpfeilern 21 Meter tief ins Erdreich schrauben müssen. Ende 2015 kam deswegen ein offizieller Baustopp. Er gilt noch immer.

Hat die Baufirma die falschen Bohrer eingesetzt oder waren die Bodengutachten, die vor Baubeginn erstellt wurden und die Auswahl der Bohrer bedingten, unzutreffend? Und wie soll es weitergehen? "Es wurde ein Gutachter bestellt. Er hat nun bis zu zwei Jahre Zeit für seinen Bericht", sagt GNM-Sprecherin Sonja Mißfeldt. Für das Museum ist die unabsehbare Bauverzögerung ein Debakel, denn erst wenn das Tiefdepot steht, können marode Gebäudeteile des GNM saniert werden.

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