Dem Nürnberger Opernball droht das Aus

15.11.2012, 17:20 Uhr
Dem Nürnberger Opernball droht das Aus

© Athina Tsimplostefanaki

Nach dem Rückzug des Staatstheaters und hohen Verlusten in den vergangenen Jahren ist die Zukunft des Nürnberger Opernballs ungewiss. Nur wenn ein Trägerverein gegründet werden könne, könne der Ball fortgeführt werden, teilte die Sprecherin des Nürnberger Staatstheaters, Verena Kögler, am Donnerstag mit. Voraussetzung sei außerdem ein stärkeres Engagement der Wirtschaft. Benötigt würden pro Ball mindestens 150.000 Euro Sponsorengeld. Zuletzt hatten die fünf Hauptsponsoren den Opernball mit lediglich 50.000 Euro unterstützt.

Für Überraschung hatte in den vergangenen Tagen die Nachricht gesorgt, dass der Opernball bereits seit sechs Jahren Verluste macht. Wir berichteten über ein Defizit von rund 400.000 Euro, das den Etat des Staatstheaters belaste. Kögler sprach lediglich von einem «niedrigen sechsstelligen Betrag».

Das sei allerdings eine reine buchhalterische Größe für die Leistung der Staatstheater-Mitarbeiter bei den Opernball- Vorbereitungen. «Da ist kein Extrageld geflossen», stellte sie klar. Sie räumte allerdings ein, dass in der Zeit des Balls die Mitarbeiter des Vier-Sparten-Hauses nicht für andere Aufgaben zur Verfügung standen. Auch hätten in der Oper keine Proben stattfinden können. Ein Opernball-Trägerverein müsse künftig davon ausgehen, dass ihm die Leistungen des Staatstheaters voll in Rechnung gestellt werden.

Anders als in den Vorjahren gibt es derzeit noch keinen Termin für den Opernball 2013. Das Interesse an dem Fest hatte zuletzt immer mehr abgenommen. Der früher mit 3000 Besuchern ausverkaufte Ball hatte 2011 nur noch 2700, in diesem sogar nur noch 2200 Ballbesucher angezogen.

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