Demo im Pyro-Nebel: 1000 Cluberer singen für s'Gärtla

12.8.2016, 19:49 Uhr
Hoch die Hände, die Schals, die Bengalos: Die Clubfans gaben für ihr s'Gärtla alles.

© Günter Distler Hoch die Hände, die Schals, die Bengalos: Die Clubfans gaben für ihr s'Gärtla alles.

Peter Henkelmann ärgert die Strafe, die ihm die Stadt Nürnberg auferlegt hat, noch immer gewaltig. Noch immer darf Henkelmann sein s‘Gärtla, das er seit Anfang des Jahres gepachtet hat, nicht wieder aufsperren. Weil die Stadt einen Bauantrag für die Umbauarbeiten des Nürnbergers vermisst, hat sie das Gärtla dicht gemacht. Sehr zum Leidwesen der Nürnberger Anhänger. Die aber haben sich davon nicht abschrecken lassen - und kurzerhand zum "Fläschmob" geladen.

Schon um 16.30 Uhr haben sie sich vor dem Biergarten in der Beuthener Straße zum "Gemeinsamen Bierflaschen öffnen" versammelt. 1000 Fans sind dem Aufruf gefolgt, haben ihrem Ärger Luft gemacht - und trotzdem gefeiert. Mittendrin: Peter Henkelmann, dem der große Zuspruch guttut. "Ihr habt so einen schönen Biergarten daraus gemacht und jetzt sperren sie euch zu", echauffiert sich einer. "Das kann doch nicht sein." Henkelmann sieht das freilich genauso.

Er hat deswegen auch längst einen Eilantrag gegen das Urteil der Stadt gestellt und auch schon zweimal beim zuständigen Richter angeklingelt. Bislang vergebens. Deswegen kann er auch nicht sagen, wie es in den nächsten Wochen aussieht. Ob er seinen Biergarten, in dem sich je nach Gegner und Spielzeit bis zu 2500 Fans vor dem Spiel "aufwärmen", beim zweiten Heimspiel wieder aufsperren wird, kann er nicht sagen.

Fakt ist: Lässt das Gericht den Einspruch zu, darf das Bier sofort fließen. Allerdings "bräuchten wir schon zwei Tage, bis wir alles auf die Beine stellen". Seinem Personal, das bedauert Henkelmann am meisten, habe er ja kündigen müssen. "Da waren echte Freunde meiner Söhne, die den Biergarten führen, dabei." Immerhin: Alle Entlassenen haben inzwischen wieder eine Anstellung gefunden. Peter Henkelmann, sagt er selbst, schwenkt längst die weiße Fahne, nur interessiere das bei der Stadt bislang keinen. Die Fans aber halten zu ihm - und schwenken Pyrotechnik. Diesmal vor dem Gärtla.

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