Deutschherrnstraße: Zweites Zelt für Flüchtlinge aufgestellt

29.8.2014, 11:55 Uhr
Deutschherrnstraße: Zweites Zelt für Flüchtlinge aufgestellt

© David Ebener/dpa

Dabei handelt es sich um den städtischen Sportplatz an der Deutschherrnstraße, erklärte Dieter Maly, der Leiter des Nürnberger Sozialamtes. Die Stadt sei von der Regierung von Mittelfranken, die für die Flüchtlingsbetreuung zuständig ist, nach geeigneten Standorten für ein großes Zelt gefragt worden. Der Sportplatz, der von Vereinen und Schulen genutzt wird, verfügt über bestehende sanitäre Einrichtungen. Die Belegung des beheizbaren Zeltes, das mit einem Bretterboden ausgestattet ist, kann daher schnell erfolgen. "Der Betrieb des Sportplatzes wird nicht beeinträchtigt", ist sich Dieter Maly sicher.

Zwar steht bereits ein großes Zelt, das ebenfalls 120 Asylsuchenden Platz bieten soll, auf einem Grundstück im Gewerbegebiet Südwestpark an der Frankenstraße, doch es kann nicht bezogen werden – die Toiletten- und Duschcontainer fehlen noch. Daher wird das Zelt erst am nächsten Dienstag belegt, sagt Michael Münchow, der Sprecher der Regierung von Mittelfranken.

Die beiden Zelte sollen die Situation der Flüchtlinge in Bayern entschärfen. Denn ungeachtet des Aufnahmestopps in München und Zirndorf kommen täglich neue Asylsuchende an, allein am Donnerstag 260 Menschen. Es handelt sich um Flüchtlinge, für die der Aufnahmestopp nicht gilt. Zu den betroffenen Staaten zählen unter anderem Kasachstan, Weißrussland, die Ukraine, Sierra Leone oder der Senegal. Angesichts der hohen Zahl an Asylbewerbern sei eine organisierte und sinnvolle Aufnahme nicht mehr möglich, sagte Michael Münchow. Derzeit leben in Zirndorf etwa 1800 Flüchtlinge, obwohl die Einrichtung nur für 650 Personen ausgelegt ist. "Diese Zelte sind ein Eingeständnis des Scheiterns", sagt Dieter Maly.

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