Die Geschichte des Nürnberger Volksbads

22.10.2010, 15:35 Uhr
Schon seit 1994 liegt eine Nürnberger Jugenstilperle im Dornröschenschlaf: Das Volksbad.
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Schon seit 1994 liegt eine Nürnberger Jugenstilperle im Dornröschenschlaf: Das Volksbad.

Relativ spät entschloss man sich, auch in Nürnberg ein Volksbad, hier eine Postkarte aus früheren Tagen, zu errichten. Nachdem sich die Kollegien einig waren, beauftragte man 1900 den Ingenieur Friedrich Küfner mit der Planung einer solchen Einrichtung. Als Bauplatz war das Gelände des alten Gaswerks an der Rothenburger Straße vorgesehen. Dass das Gebäude erst 1913 fertig gestellt wurde, ist auf Probleme beim Abriss der Industrieruine, sowie Schwierigkeiten hinsichtlich der Warmwasserversorgung zurückzuführen.
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Relativ spät entschloss man sich, auch in Nürnberg ein Volksbad, hier eine Postkarte aus früheren Tagen, zu errichten. Nachdem sich die Kollegien einig waren, beauftragte man 1900 den Ingenieur Friedrich Küfner mit der Planung einer solchen Einrichtung. Als Bauplatz war das Gelände des alten Gaswerks an der Rothenburger Straße vorgesehen. Dass das Gebäude erst 1913 fertig gestellt wurde, ist auf Probleme beim Abriss der Industrieruine, sowie Schwierigkeiten hinsichtlich der Warmwasserversorgung zurückzuführen. © Archiv

Bereits 1874 hatte man in Nürnberg Pläne für ein Volksbad. Der damalige Bürgermeister von Stromer hatte eigens ein Komitee zur Errichtung einer städtischen Badeanstalt am Maxfeld ins Leben gerufen. Da Johann Christoph Bromig, der Besitzer des Wildbades, eine Modernisierung seiner Einrichtung in Aussicht stellte und die Kosten für das neue Projekt relativ hoch waren, scheiterte dieses Vorhaben. Ein weiterer Versuch für eine städtische Badeanstalt neben dem Katharinenkloster im Jahr 1895 unter Federführung des Bürgermeisters von Schuh, stieß auf den Widerstand des Kollegiums der Gemeindebevollmächtigten.
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Bereits 1874 hatte man in Nürnberg Pläne für ein Volksbad. Der damalige Bürgermeister von Stromer hatte eigens ein Komitee zur Errichtung einer städtischen Badeanstalt am Maxfeld ins Leben gerufen. Da Johann Christoph Bromig, der Besitzer des Wildbades, eine Modernisierung seiner Einrichtung in Aussicht stellte und die Kosten für das neue Projekt relativ hoch waren, scheiterte dieses Vorhaben. Ein weiterer Versuch für eine städtische Badeanstalt neben dem Katharinenkloster im Jahr 1895 unter Federführung des Bürgermeisters von Schuh, stieß auf den Widerstand des Kollegiums der Gemeindebevollmächtigten. © Archiv

Nachdem Stuttgart seit 1889, München (1901) und Augsburg (1903) bereits eine städtische Badeanstalt besaßen, konnte am 2. Januar 1914 auch in Nürnberg ein Volksbad eröffnet werden. Der Jugendstilbau wurde mit zwei Schwimmhallen für Männer und Frauen, 66 Wannenbädern, 14 Duschen, einem Dampfbad sowie Frisier- und Erfrischungsräumen ausgestattet. Ein Hundebad war ebenfalls integriert.
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Nachdem Stuttgart seit 1889, München (1901) und Augsburg (1903) bereits eine städtische Badeanstalt besaßen, konnte am 2. Januar 1914 auch in Nürnberg ein Volksbad eröffnet werden. Der Jugendstilbau wurde mit zwei Schwimmhallen für Männer und Frauen, 66 Wannenbädern, 14 Duschen, einem Dampfbad sowie Frisier- und Erfrischungsräumen ausgestattet. Ein Hundebad war ebenfalls integriert. © Archiv

Zur Eröffnung reisten auch Prinzregent Luitpold und seine Gattin an.
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Zur Eröffnung reisten auch Prinzregent Luitpold und seine Gattin an.

Ein Blick in die Brausebäderabteilung. Das Bild stammt von 1914.
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Ein Blick in die Brausebäderabteilung. Das Bild stammt von 1914.

Wer schwimmt, bekommt Hunger. in der Gaststätte des Volksbades kümmerten sich die Wirte um das leibliche Wohl der Gäste. Hier eine Aufnahme aus den 1910er Jahren.
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Wer schwimmt, bekommt Hunger. in der Gaststätte des Volksbades kümmerten sich die Wirte um das leibliche Wohl der Gäste. Hier eine Aufnahme aus den 1910er Jahren.

Die Badegäste verließen die Anstalt früher nicht nur frisch gebadet und sauber, sondern auch mit einer ordentlichen Frisur. Der Gang zum Friseur gehörte zum Besuch im Volksbad dazu.
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Die Badegäste verließen die Anstalt früher nicht nur frisch gebadet und sauber, sondern auch mit einer ordentlichen Frisur. Der Gang zum Friseur gehörte zum Besuch im Volksbad dazu. © Archiv

So sah 1914 ein Whirl-Pool aus. Das römisch-irische Dampfbad gehörte zu den Attraktionen des Volksbades.
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So sah 1914 ein Whirl-Pool aus. Das römisch-irische Dampfbad gehörte zu den Attraktionen des Volksbades.

Das Angebot, eine Massage zu bekommen, wurde im Volksbad gerne angenommen. Hier eine Aufnahme aus den 1910er Jahren.
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Das Angebot, eine Massage zu bekommen, wurde im Volksbad gerne angenommen. Hier eine Aufnahme aus den 1910er Jahren.

Die Geschichte des Nürnberger Volksbads
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© Archiv

Das Pferde-Denkmal wurde später entfernt, weil die Badenden, um ins Bad zu kommen, immer drumherum laufen mussten. Mittlerweile hat das Denkmal am Wöhrder Talübergang eine neue Heimat gefunden. Das Foto stammt aus dem Jahr 1959.
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Das Pferde-Denkmal wurde später entfernt, weil die Badenden, um ins Bad zu kommen, immer drumherum laufen mussten. Mittlerweile hat das Denkmal am Wöhrder Talübergang eine neue Heimat gefunden. Das Foto stammt aus dem Jahr 1959. © oH

Nürnbergs erstes Hallenbad war nun etwas in die Jahre gekommen, hatte aber immer noch eine, wenn auch etwas kleinere, treue Anhängerschar. Trotz der Sanierungsarbeiten im Jahr 1988 wurde die Badeanstalt 1994 wegen Unrentabilität geschlossen.
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Nürnbergs erstes Hallenbad war nun etwas in die Jahre gekommen, hatte aber immer noch eine, wenn auch etwas kleinere, treue Anhängerschar. Trotz der Sanierungsarbeiten im Jahr 1988 wurde die Badeanstalt 1994 wegen Unrentabilität geschlossen. © Archiv

Zwischenzeitlich diente das Volksbad auch als "Filmkulisse". 2008 drehte Captain Hollywood ein Musikvideo in der Badeanstalt.
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Zwischenzeitlich diente das Volksbad auch als "Filmkulisse". 2008 drehte Captain Hollywood ein Musikvideo in der Badeanstalt. © oH

Das Volksbad neben dem Planetarium wartet jetzt auf einen Investor der es aus dem Dornröschenschlaf wachküsst. Einige Pläne wurden der Stadt in den letzten Jahren vorgelegt, doch irgendwie konnte man sich mit den Geldgebern nicht einigen. Das der Badetempel wieder einmal eine nostalgische Badeanstalt wird, glauben die wenigsten.
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Das Volksbad neben dem Planetarium wartet jetzt auf einen Investor der es aus dem Dornröschenschlaf wachküsst. Einige Pläne wurden der Stadt in den letzten Jahren vorgelegt, doch irgendwie konnte man sich mit den Geldgebern nicht einigen. Das der Badetempel wieder einmal eine nostalgische Badeanstalt wird, glauben die wenigsten. © Archiv

Die Nürnberger lieben ihr Volksbad: 2009 stand beim Tag des offenen Denkmals eine lange Schlange vor dem Eingang.
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Die Nürnberger lieben ihr Volksbad: 2009 stand beim Tag des offenen Denkmals eine lange Schlange vor dem Eingang.

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