Dieser Koloss bremst die Nürnberger U-Bahnen aus

12.3.2017, 09:33 Uhr
Ab Sonntag wird es laut und staubig im Nürnberger Untergrund: Der Spenozug sorgt bis zum 31 März dafür, dass die Gleise gewartet werden.

© Foto: Günter Distler Ab Sonntag wird es laut und staubig im Nürnberger Untergrund: Der Spenozug sorgt bis zum 31 März dafür, dass die Gleise gewartet werden.

Die Betriebsruhe zwischen 1 und 4 Uhr reicht für die zeitaufwendigen Wartungsarbeiten nicht aus, deshalb beginnen die Schleifarbeiten täglich bereits um 21 Uhr. Weil in den jeweiligen Schleifbereichen die U-Bahnhöfe gesperrt sind, können stellenweise keine Züge fahren. Aus diesem Grund stellt die VAG zwischen 21 und 1 Uhr Ersatzbusse bereit, die an den jeweiligen NightLiner-Haltestellen abfahren.

In den Bahnhöfen hängen Info-Plakate mit genaueren Daten zum Einsatz des Spenozuges aus. Die Gleisarbeiten mit dem 219-Tonner sind lärm-intensiv und verursachen Staub, daher bittet die VAG alle Fahrgäste und Anwohner um Verständnis.

Los geht es mit dem Spenozug diesen Sonntag zwischen Friedrich-Ebert-Platz und Maxfeld, auf der U-Bahnlinie U 3. Die Züge fahren dann nur bis zum Rathenauplatz, Ersatzbusse mit der Bezeichnung U 3 bringen die Fahrgäste weiter bis Friedrich-Ebert-Platz.

Von Montag, 13. März, bis Mittwoch, 15. März, ist der Spenozug auf der U 2 zwischen Flughafen und Herrnhütte unterwegs, so dass diese Haltestellen - sowie der Halt Ziegelstein - in den Abendstunden vom Ersatzbus U 2 bedient werden. Die U 2 pendelt zwischen Nordostbahnhof und Röthenbach.

Eine Linie nach der anderen

In den beiden darauffolgenden Nächten - also am Donnerstag und Freitag - verleiht der Spenozug den Gleisen der U 2 zwischen Röthenbach und St. Leonhard einen neuen Schliff. Auf dem betroffenen Streckenabschnitt fahren dann keine Züge, die Strecke wird durch Ersatzbusse mit der Bezeichnung U 2 abgedeckt. Die Züge der U 2 wechseln am Bahnhof Rothenburger Straße ihre Linienbezeichnung und fahren von dort aus als Linie U 3 weiter zum Bahnhof Gustav-Adolf-Straße.

Am Sonntag, 19. März, bearbeitet der Spenozug die Gleise zwischen Gustav-Adolf-Straße und Sündersbühl auf der U 3. Zwischen Rothenburger Straße und Gustav-Adolf-Straße werden Ersatzbusse mit der Bezeichnung U 3 eingesetzt.

Dann geht es weiter mit der U-Bahnlinie U 1: Der Streckenabschnitt zwischen Fürth-Hardhöhe und Fürth-Hauptbahnhof ist von Montag, 20. März, bis Mittwoch, 22. März, an der Reihe. Zwischen Jakobinenstraße und Fürth-Hardhöhe stehen für die Fahrgäste die Ersatzbusse U 1 bereit.

Zug mit 24 Motoren ausgestattet

Von Freitag, 24. März, bis Sonntag, 26. März, ist der Spenozug auf der U1 zwischen Aufseßplatz und Frankenstraße im Einsatz. Die U1-Ersatzbusse verkehren zwischen Hasenbuck und Hauptbahnhof. Die letzten Stationen erreicht der Spenozug zwischen Montag und Freitag, 27. und 31. März: Dann sind die Bahnhöfe Langwasser-Süd bis Bauernfeindstraße auf der U 1 ab 21 Uhr gesperrt. Die Züge der U 1 enden am Bahnhof Hasenbuck, die Ersatzbusse der VAG pendeln zwischen Langwasser-Süd und Frankenstraße.

Zum Hintergrund der Maßnahme: Der jährliche Einsatz des Spenozuges ist nötig, damit die Gleise wieder in ihre optimale Form gebracht werden. Denn durch die permanente Belastung im alltäglichen Betrieb nutzen sich die Gleise im Laufe der Zeit ab. Der Spenozug - ausgestattet mit 24 Motoren - stellt pro Nacht das ursprüngliche Schienenprofil für etwa 1500 Meter Schiene wieder her, indem er mehrfach über die Schienen fährt und rund 0,5 Millimeter Stahl von den Schienen abträgt.

Insgesamt werden 50 Kilometer Schiene bearbeitet, also 25 Kilometer Gleis. Die Wartungsarbeiten verlangsamen den Verschleiß und erhöhen so die Lebensdauer der U-Bahnräder und Schienen. Zusätzlich werden dadurch Fahrgeräusche und Vibrationen während der Fahrt minimiert, wodurch sich der Komfort für die Fahrgäste verbessert.

Der Spenozug wird bei seinen Einsätzen von zwei VAG-Arbeitsfahrzeugen unterstützt: Eines sorgt dafür, dass die Gleise während des Schleifens feucht bleiben, das andere reinigt die Schienen nach dem Abschleifen.

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