Drei Clubfans nach Lautern-Randale verurteilt

14.9.2015, 20:09 Uhr
Nach der Partie gegen Kaiserslautern kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Clubfans und der Polizei.

© Pressefoto Wolfgang Zink /MaWi Nach der Partie gegen Kaiserslautern kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Clubfans und der Polizei.

Es war zwanzig Minuten nach Abpfiff, als etwa 150 sogenannter Club-Fans versuchten, das verriegelte Tor 4 zu stürmen. Ihre Absicht ist dem Polizei-Video klar zu entnehmen: Randale. Dabei hätten sich die Angeklagten, die sich damals zu den "Ultras" zählten, freuen können – immerhin hatte ihr Club 3:2 gewonnen. Doch hinter besagtem Tor 4 verließen die Kaiserslautern-Fans das Stadiongelände. Und diese sollten Ärger kriegen.

Entsprechend "schrecklich", so Richterin Helga Kastner, ist das Polizei-Video. Die Randalierer hatten ein Getränkelager, das mit einem Bauzaun provisorisch abgeriegelt war, geplündert und bewarfen die Polizisten mit Flaschen und Getränkekästen — zehn Beamte wurden, zum Glück nur leicht, verletzt.

Die Ermittlungen erwiesen sich als schwierig, hatten sich doch die meisten Randalierer mit Sturmhauben vermummt, doch die drei Angeklagten (27, 24, 24 Jahre) sind deutlich zu erkennen. Erklären, was sie an jenem Abend antrieb, können sie nicht. Es habe sich so ergeben, sagt der 27-Jährige, der mit einer Plastikflasche nach den Polizisten warf. Einer der beiden 24-Jährigen schweigt, auch er schleuderte eine Plastikflasche.

Die "Gruppendynamik" habe ihn "mitgerissen", meint der andere 24-Jährige, er hatte eine Getränkekiste und mehrere leere Plastikflaschen nach den Polizisten geschleudert. Alle drei kassieren Bewährungsstrafen zwischen acht und zehn Monaten. Während der Bewährungszeit von drei Jahren läuft gegen alle ein Stadionverbot, zusätzlich muss jeder ein Monatsgehalt an gemeinnützige Einrichtungen zahlen. Weitere Verfahren werden folgen. Insgesamt hat die Staatsanwaltschaft 16 Anklagen erhoben.

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