Ein Schild stört die Harmonie am Kraftshofer Platz

21.11.2014, 06:00 Uhr
Dieses Schild sorgt für großen Unmut im kleinen Kraftshof.

© Stadt Nürnberg, Andreas Zöbe Dieses Schild sorgt für großen Unmut im kleinen Kraftshof.

Es brauche wenig, schreibt ein Anrainer erbost, um einen der schönsten kleinen Plätze dieser Stadt zugrunde zu richten. Ein Foto der kritisierten „Instinktlosigkeit“ hat er gleich mitgeschickt. Und wirklich, ein mannshohes Schild verstellt den Blick zur Wehrmauer und teilt unübersehbar mit, dass der kopfsteingepflasterte Platz jetzt eine Fußgängerzone ist. Das Be- und Entladen sowie das Ein- und Aussteigen seien erlaubt, ein Parkplatz nur 150 Meter entfernt.

Ein Schild stört die Harmonie am Kraftshofer Platz

© Fotos: Stadt Nürnberg, Andreas Zöbe

Am Fuß ziert ein leerer Pflanzkübel die scheußliche stählerne Installation. Auf einem Foto des Nürnberger Stadtplanungsamtes, das den 170.000 Euro teuren, endlich von Autos befreiten Vorplatz vorstellt, ist noch keine Spur von einer Hinweistafel zu sehen.

Man sei auch nicht sehr glücklich mit dem Schild, gibt Stadtplanerin Susanne Wenninger auf Anfrage offen zu. Endgültig sei die Lösung aber nicht. „Wir arbeiten dran.“

Kampf gegen Autos

Wie immer in solchen Fällen gibt es Sachzwänge, die dazu führen, dass auch schöne Ecken vollgestellt werden mit Hinweistafeln. Meist versuchen die Planer, die Autos irgendwie fernzuhalten, und stören dabei die Ästhetik empfindlich.

Hier im Knoblauchsland ist das nicht anders. In Kraftshof wurde vor dem Umbau lange und erbittert um Parkplätze gestritten. Jetzt müsse der freie Platz leider beschildert sein, so Susanne Wenninger vom Stadtplanungsamt. Sonst könne die Polizei keine Strafzettel ausstellen. Die wiederum seien nötig, um den kleinen Platz nicht zum Parkplatz verkommen zu lassen. Doch das Schild soll verkleinert, der Hinweis auf den Parkplatz abgeschraubt werden und der Pflanztrog verschwinden.

Keine Kommentare