Eine Ampelanlage sorgt für viel Ärger in Langwasser

31.1.2016, 08:00 Uhr
Stadrat Lorenz Gradl (SPD) hält die neue Fahrbahnmarkierung für gefährlich.

Stadrat Lorenz Gradl (SPD) hält die neue Fahrbahnmarkierung für gefährlich.

Die im vergangenen Jahr installierte Ampel an der Ecke Münchener Straße/ Karl-Schönleben-Straße hilft gerade Radlern, die Letztere wegen des starken Rechtsabbiegerverkehrs bei Messen und Großveranstaltungen oft nur nach minutenlangem Warten queren konnten. Eine Verbesserung, mit der die CSU aber so ihre Probleme hat. In einem Antrag beklagt sie, dass die Ampel bei fast allen Veranstaltungen im Umfeld des Messegeländes einen "künstlichen Stau in Richtung Zollhaus" erzeuge.

Ihren Vorschlag, den Übergang in eine Bedarfsampel umzuwandeln, die nur per Knopfdruck auf grün schaltet, wiederholt auch SPD-Stadtrat Lorenz Gradl mit Verweis auf die geringe Zahl der Radfahrer an dieser Stelle: "Wir stehen schon seit eine halben Stunde hier und da kommt gerade mal der erste Radfahrer", sagt Gradl während er in Richtung der umstrittenen Ampel zeigt. Gradl ist auch der Ansicht, dass hier eine Sicherheitsgefahr besteht: Autofahrer, die von der Münchener Straße zur Messe wollen - Rechtsabbieger aus stadteinwärtiger und Linksabbieger aus stadtauswärtiger Richtung - haben zeitgleich grün, wenn sie in die Karl-Schönleben-Straße steuern.

Zunächst separiert durch eine Verkehrsinsel fahren sie eine Weile parallel nebeneinander her, getrennt von einer durchgehenden weißen Linie. Genau die geht Gradl jedoch gehörig gegen den Strich. Wer auf der Karl-Schönleben-Straße die Spur nach links oder rechts wechseln will, habe es oft schwer: Denn zwischen dem Ende der durchgezogenen Linie und der nächsten Ampel sei zu wenig Platz. Wenn sich beispielsweise an der Kreuzung Wettersteinstraße bereits Autos stauen, könne man von links kommend kaum noch einfädeln, so Gradl. Er fordert, die Linie wieder abzuschaffen: "Auch wenn man es im Verkehrsplanungsamt anders sieht: Bei mir beschweren sich ständig Bürger über die sinnlose Neugestaltung."

Ein Wunsch, den ihm Chef-Planer Frank Jülich jedoch nicht erfüllen mag - und nicht darf, wie er betont: Für die Stadt sei entscheidend, dass "das höchstmögliche Maß an Verkehrssicherheit gewährleistet" ist. Dass das "Längseinfädeln" weniger unfallträchtig ist, als das Einfädeln nach Kreuzungen im Kurvenbereich, sei im Übrigen erwiesen, sagt Jülich und verweist auf das Beispiel Autobahn.

Was das Problem des Einordnens nach Neuselsbrunn oder zur Wettersteinstraße angeht, haben seine Mitarbeiter schon auf die Beschwerden reagiert, betont Jülich, und die Markierung angepasst, die nun deutlich früher vor der Kreuzung endet. Zudem, so der Amtsleiter, wird die Ampel zur Wettersteinstraße umprogrammiert, so dass sich hier weniger Rechtsabbieger stauen. Weitere Änderungen an der Signalanlage Münchener Straße/Karl-Schönleben-Straße, wie sie sowohl Gradl als auch die CSU ins Spiel bringen, dürfte es aber nicht geben: Man wolle nicht, so Jülich, dass Radfahrer und Fußgänger wieder "in drei Schritten über die Karl-Schönleben-Straße hoppeln".

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