"Einfach schön": Geburtenrekord in Nürnberg

Nürnberg - Der bereits von den Nürnberger Kliniken gemeldete Anstieg der Geburtenzahlen schlägt sich auch in der städtischen Einwohnerbilanz nieder. Das freut auch OB Maly. Allerdings war das Geburtendefizit trotzdem etwas höher als im Vorjahr.

Viele dieser in den Kliniken geborenen Babys sind Nürnberger Kinder und werden auch in Nürnberg gemeldet. Das Amt für Stadtforschung und Statistik berichtet, dass von Januar bis Dezember 2015 im Nürnberger Einwohnerregister 5142 Geburten verzeichnet wurden und damit nochmals 29 Kinder mehr als im Jahr zuvor. Seit 1970 gab es keine höhere Geburtenzahl im Jahr.

Gegenüber dem Jahr 2010 entspricht dies sogar einem Anstieg um über 600 Geburten. "Ich freue mich über die steigenden Geburtenzahlen in unserer Stadt. Das ist einfach schön", erklärte Nürnbergs Oberbürgermeister Ulrich Maly gestern.

Zwei Drittel der neugeborenen Kinder wurden von Frauen im Alter von 25 bis unter 35 Jahren geboren, deren Zahl ebenfalls angestiegen ist. Jetzt sind die Frauen der Geburtsjahrgänge 1980 bis 1990 in diesem Alter. Zu Beginn des Jahres 2015 lag die Zahl der 25- bis unter 35-jährigen Frauen um 2700 höher als fünf Jahre zuvor. Oder vereinfacht und anders ausgedrückt: Die Kinder der Generation "Babyboomer" bekommen jetzt selbst Kinder. Der Geburtenanstieg 2015 ist aber nicht nur eine Folge der Zunahme an Nürnbergerinnen im entsprechenden Alter, sondern auch der gestiegenen sogenannten "Fertilität", also der Kinderzahl der Frauen. Die durchschnittliche Zahl der Kinder je Frau lag im Mittel der Jahre 2010 bis 2012 bei 1,28 – im Jahresdurchschnitt 2013 bis 2015 lag sie bei 1,36 Kindern je Frau.

Insgesamt weisen die Nürnbergerinnen damit eine geringere Fruchtbarkeitsziffer auf als der bundesdeutsche Durchschnitt. Wie das Statistische Bundesamt in einer Pressemitteilung bekanntgegeben hatte, betrug die Kinderzahl je Frau in der gesamten Bundesrepublik 2014 1,47. Wie in Nürnberg stieg auch die gesamtdeutsche Fruchtbarkeitsziffer in den vergangenen Jahren an. Das Statistikamt weist darauf hin, dass trotz des erneuten Geburtenrekordes das Geburtendefizit (also der Unterschied zwischen der Zahl der Geburten und der Zahl der Sterbefälle) 2015 etwas höher als im Vorjahr ist. 2014 gab es 512 mehr Todesfälle als Geburten, 2015 waren es 740.