Einkaufen bis 22 Uhr? Händler und Stadt sind dagegen

3.12.2016, 06:00 Uhr
Statt längerer Öffnungszeiten plant die Stadt eine lange Shoppingnacht in Nürnberg.

© Stefan Hippel Statt längerer Öffnungszeiten plant die Stadt eine lange Shoppingnacht in Nürnberg.

Einfach nur Klamotten anschauen und mitnehmen, ist der Stadtverwaltung jedoch zuwenig. Die lange Einkaufsnacht soll in ein interessantes Rahmenprogramm eingebunden sein. Das städtische Wirtschaftsreferat kann sich vorstellen, dass dieses Event während der Internationalen Orgelwoche (ION) stattfindet. Auch die "Stadtverführungen" sind im Gespräch: Bei dieser jährlichen Großveranstaltung finden unzählige Führungen und Rundgänge in der Nürnberger Altstadt statt.

Einer generellen Ausweitung der Ladenöffnungszeiten von 20 Uhr auf 22 Uhr stehen Wirtschaftsreferat und der hiesige Handelsverband allerdings skeptisch bis ablehnend gegenüber. Die gültige Regelung reiche vollkommen aus.

Hamburg und Berlin öffnen länger

Der Deutsche Handelskongress, die zentrale Fachveranstaltung der Branche, hatte kürzlich längere Öffnungszeiten angeregt, um dem Online-Verkauf etwas entgegen zu setzen. Uwe Werner, Geschäftsführer des Nürnberger Handelsverbands Bayern, hält nichts von der Idee. Man komme mit der gültigen Regelung gut zurecht. Bis 20 Uhr seien in Nürnberg ohnehin nur 20 Prozent der Geschäfte offen, die Mehrheit schließe früher.

Das Bayerische Ladenöffnungsgesetz ist das restriktivste in Deutschland. In Hamburg und Berlin ist - laut gesetzlicher Bestimmung - Einkaufen rund um die Uhr möglich.

Nürnbergs Wirtschaftsreferent Michael Fraas, der einige Jahre in der Bundeshauptstadt gelebt hat, spricht von einem kurzzeitigen Hype, der damals Berlin erfasst hatte. Nach einiger Zeit hätten viele Geschäfte wieder früher geschlossen - Einkauf rund um die Uhr kam bei den Kunden offenbar nicht in dem Maße an, wie man es erwartet hatte.

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