Einkaufsmeile auf Quelle: Investor will sich an Regeln halten

29.5.2015, 12:30 Uhr
Der Quelle-Investor Sonae Sierra lockt mit 30.000 Quadratmeter Verkaufsfläche auf dem bestehenden Areal - obwohl die Stadt nur 18.000 Quadratmeter zugesagt hat. Das sorgt für Ärger.

© Karlheinz Daut Der Quelle-Investor Sonae Sierra lockt mit 30.000 Quadratmeter Verkaufsfläche auf dem bestehenden Areal - obwohl die Stadt nur 18.000 Quadratmeter zugesagt hat. Das sorgt für Ärger.

Zählen Besenkammer, Sozialräume und Flure zur Einzelhandelsfläche? Sonae Sierra, der Konzern, der am 9. Juni Quelle ersteigern will, beteuert, sich an die Regeln halten zu wollen.

Der portugiesische Entwickler umwirbt in einem Werbeprospekt künftige Mieter mit 30.000 Quadratmetern Verkaufsfläche. Die Stadt pocht aber seit jeher auf maximal 18.000 Quadratmeter, um den Geschäften in der Innenstadt nicht die Butter vom Brot zu nehmen. "Das halten wir ein. Das kann dann jeder nachmessen", verteidigt sich jetzt Thomas Binder von Sonae Sierra in Düsseldorf gegen Kritik.

Hier würden Äpfel mit Birnen verglichen, sagt der Geschäftsführer. Die reine Einzelhandelsfläche bleibe bei den vom Stadtrat vorgegebenen 18.000 Quadratmetern. Die Mietflächen inklusive aller Nebenräume wie zum Beispiel Lager oder eine geplante Restaurantmeile mit 600 Sitzplätzen summierten sich allerdings auf jene 30.000 Quadratmeter, die aktuell so viel Irritation auslösen.

Vor allem die CSU im Rathaus bleibt skeptisch. Fraktionschef Sebastian Brehm sieht sich in seiner Sorge bestätigt und fürchtet eine Ausweitung der Verkaufsfläche durch die Hintertüre. Im Stadtrat soll jetzt noch einmal genau aufgelistet werden, was genehmigt wird - und mit welchen Kniffen ein Investor mehr Fläche herausschinden könnte.

Die Portugiesen sollen bereits auf der Fachmesse Expo Real in München mit der weit größeren Fläche geworben haben. Auch im neuen ist man unter den soeben eingezogenen Filialen offenbar auf Mietersuche gegangen. Der Prospekt, der so viel Ärger ausgelöst hat, ist genau dort aufgetaucht.

Wenn dem so wäre, sei das "nicht die feine Art", kommentierte Fürths Wirtschaftsreferent Horst Müller. "Wir kaufen nirgendwo Mieter heraus“, betont dagegen Sonae-Sierra-Sprecher Binder.

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