Elmar Hayn: Wohnungen müssen bezahlbar bleiben

3.9.2018, 19:09 Uhr
Elmar Hayn: Wohnungen müssen bezahlbar bleiben

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Warum sind Sie Politiker geworden?

Elmar Hayn: Ich bin vor genau 20 Jahren bei den Grünen eingetreten, weil ich wollte, dass der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl endlich abgewählt wird. Schon damals beschäftigte mich die Anti-Atom-Politik, die leider bis heute aktuell geblieben ist. Auch war für mich eine wesentliche Frage, wie man die Energiewende richtig anpackt: Stichwort energetischer Bedarf bei Wohnungen oder öffentlicher Nahverkehr. Schließlich ist es schon dramatisch, wie sich das Klima entwickelt.

An welchem Punkt/Ort brennt es in Ihrem Stimmkreis am meisten?

Hayn: Der Osten ist kein homogener Stimmkreis. Es gibt beispielsweise im Stadtteil St. Peter zu wenig Grün, in Erlenstegen sieht es dagegen viel besser aus. Insgesamt haben wir aber zu wenig bezahlbaren Mietraum für Familien, trotz der Entwicklung in Rehhof. Ich hoffe beim Thema Wohnungen auf die zügige Erschließung des riesigen Areals an der Brunecker Straße — auch wenn das nicht mehr zum Wahlkreis Ost gehört.

Was würden Sie ändern, wenn Sie bayerischer Ministerpräsident wären?

Hayn: Vier Punkte. Die GBW-Gruppe mit ihren 30 000 Wohnungen hätte nie verkauft werden dürfen. Ich würde alles daransetzen, dies rückgängig zu machen. Statt des unsäglichen Familiengelds sollten die Gebühren für die Kindertagesstätten geringer werden. Die Gebühren sofort ganz abzuschaffen, wird anfangs nicht funktionieren. Um Qualität zu garantieren, müsste der Betreuungsschlüssel verbessert werden. Drittens: Beim Thema Windkraft würde ich die Abstandsregelung abschaffen, die ein faktisches Verbot der Windkraft in Bayern darstellt. Und schließlich sollten freie Schulträger und zum Beispiel die Stadt Nürnberg die gleichen Vergütungen bekommen wie staatliche Schulen.

Elmar Hayn: Wohnungen müssen bezahlbar bleiben

Wie sieht Ihr Rezept gegen den persönlichen Wahlkampfstress aus?

Hayn: Treffen mit Freunden, Beschäftigung mit meinen vier Kindern und wenn dann noch Zeit bleibt: gelegentlich ,Quizduell‘ am Handy – das lockert auf.

Was hat Sie zuletzt in der Landespolitik am meisten geärgert?

Hayn: Der Verkauf der GBW hat mich maßlos geärgert, das war völlig ohne Not. Außerdem ist es unsäglich, wie sich die verbalen Brandstifter Söder, Seehofer, Dobrindt und Scheuer verhalten. Das vergiftet unsere Demokratie. Ärgerlich ist auch die unnötige Debatte um den Netzausbau, bei der man vom politischen Versagen ablenken will.

 

 

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