Entweder - oder? WLAN für Nürnbergs Straßenbahngäste

NÜRNBERG - Nürnberg hat die Wahl: Der Freistaat bietet der Stadt an, kostenfreies WLAN im öffentlichen Nahverkehr einzurichten - entweder in sämtlichen Straßenbahnen oder aber für alle Straßenbahnhaltestellen.

Der Freistaat Bayern bietet der Stadt Nürnberg eine Investition in Höhe von 400.000 Euro an. "Die Stadt kann ein passendes Angebot wählen: Entweder wir richten BayernWLAN in allen Straßenbahnen oder an allen Straßenbahnhaltestellen ein", kündigte Finanz- und Heimatminister Markus Söder auf einer Pressekonferenz in Nürnberg an.

Demnach soll der Freistaat alle Einrichtungs- und Montagekosten übernehmen, die Stadt lediglich die laufenden Kosten, wie zum Beispiel für die Internetanbindung. Im Rahmen eines Pilotprojekts sollen alle 48 Züge auf allen sechs Straßenbahnlinien oder alternativ alle 78 Straßenbahnhaltestellen mit Hotspots ausgestattet werden. Die Internetkosten für die Stadt Nürnberg würden sich im Falle der Ausstattung der 48 Straßenbahnen auf 1500 Euro pro Monat belaufen, im Fall der 78 Haltestellen wären es rund 2400 Euro monatlich.

© Johannes Handl

Um das kostenlose und offene Bayern-WLAN nutzen zu können, sollen weder Passwörter noch Anmeldedaten erforderlich sein. Eine Registrierung ist laut Söder ebenfalls nicht nötig. Ein Filter solle zudem den Jugendschutz gewährleisten.

Bis 2020 soll der Freistaat mit einem engmaschigen Netz von kostenfreien WLAN-Hotspots ausgestattet werden. Mindestens 20.000 freie BayernWLAN-Hotspots sollen in ganz Bayern entstehen.

Mit dem Pilotprojekt in Nürnberg möchte der Freistaat Erfahrungen sammeln, die später allen Städten und Gemeinden in Bayern zugute kommen sollen. Derzeit haben sich mehr als 730 Kommunen in Bayern für einen BayernWLAN-Hotspot angemeldet.

Im Rahmen der Pressekonferenz überreichte Söder dem Nürnberger Wirtschaftsreferenten Michael Fraas einen Breitbandförderbescheid in Höhe von 58.700 Euro. Damit soll Nürnberg einen nahezu flächendeckenden Ausbau mit schnellem Internet erreichen. Mit dem geförderten Ausbau können mehr als 1000 Haushalte, bei denen sich ein Ausbau für Telekomunikationsunternehmen wirtschaftlich nicht gerechnet hätte, mit High-Speed-Internet versorgt werden.