Erfolgreiche Abschlepper: Sör entfernt 150 Fahrzeuge

Nürnberg - Dieses Erfolgsmodell könnte bundesweit Schule machen: Seit die Stadt illegal abgestellte Gebrauchtautos in der Fuggerstraße und der Höfener Straße rigoros abschleppen lässt, hat sich die Lage in den betroffenen Vierteln aus Sicht des Servicebetriebs Öffentlicher Raum sichtlich entspannt.

Als einzige Großstadt in Deutschland geht Nürnberg so gegen den illegalen Autohandel auf öffentlichen Flächen vor. Im Ziel haben die Abschlepper Gebrauchtfahrzeuge ohne Zulassung, die Gehwege und Parkflächen vor allem in der Fuggerstraße und der Höfener Straße in St. Leonhard verschandeln. Zuvor waren die üblichen Methoden mit dem Anbringen eines „roten Punktes“ mit Beseitigungsanordnung wirkungslos geblieben.

Im September 2013 nutzte die Stadt erstmals die Möglichkeiten des Paragrafen 18a des Bayerischen Straßen- und Wegegesetzes und schleppte die Fahrzeuge ohne Vorwarnung einfach ab. Besitzer, die ihre Karossen wiederhaben wollten, mussten diese auslösen.

Bislang, so heißt es nun in einer Bilanz, seien bei verschiedenen Abschlepp-Aktionen 150 Fahrzeuge an den Haken genommen worden. 20 Prozent davon stehen noch heute auf dem Sammelplatz, weil sie nicht abgeholt wurden.

Verbesserte Lage in den Stadtteilen

Dieses Vorgehen, so Sör, sei bundesweit ohne Beispiel und könnte bald auch in anderen Städten Schule machen. Denn die Lage in den vom illegalen Autohandel gebeutelten Stadtteilen habe sich erheblich gebessert. Und: Keiner der betroffenen Autobesitzer habe gegen das Vorgehen geklagt.

„Nicht nachlassen“, appelliert der Vorsitzende des Bürgervereins Nürnberger Westen, Peter Büttner, an die Behörden. Die Aktionen seien ein wirkungsvoller Schuss vor den Bug für die meist aus Osteuropa stammenden Autohändler gewesen. Denn nur, wenn es sich herumspreche, dass man hier nicht tun und lassen könne, was man will, werde man die Probleme in den Griff bekommen, meint Büttner. Ein Ärgernis gebe es aber nach wie vor: die abgestellten Lkw-Anhänger, mit denen die Autos ab- und antransportiert werden. Die versperren die öffentlichen Parkplätze, etwa in der Leyher Straße, ebenfalls. Und ob sie wirklich zugelassen sind, könne man bei den meisten von ihnen nicht erkennen.

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Nürnberg

1.10.2013, 17:19 Uhr

2013 schleppte die Stadt Autos in der Fuggerstraße ab