Erlanger Polizei testet neue Uniform für Radstreifen

6.4.2018, 17:18 Uhr
Präsentation ist alles: Neongelb ist die mögliche neue Ausstattung der "Radl-Polizei".

© Stefan Hippel Präsentation ist alles: Neongelb ist die mögliche neue Ausstattung der "Radl-Polizei".

Mehr als 400 Polizistinnen und Polizisten schwingen sich in Bayern auf Diensträder und fahren Streife. Den Anfang machte 2013 die Inspektion Schwabing in der Landeshauptstadt. Polizeidirektor Peter Breitner aus München ist von den Radstreifen begeistert. Vor allem im Stadtteil Schwabing mit dem Englischen Garten und dem Luitpoldpark seien sie wichtig. "Wir haben viele positive Rückmeldungen von Bürgern bekommen", sagt er bei der Pressekonferenz im Polizeipräsidium Mittelfranken. 

Mit dem Pkw lassen sich in der Innenstadt Verdächtige auf Rädern oft nur schwer verfolgen. "Sie machen sich in Gassen und Seitenstraßen da von", erzählt Breitner. Es gehe aber nicht nur darum, das Fehlverhalten von Radfahrern effektiver zu ahnden. Selbst Ladendiebe, die zu Fuß unterwegs sind, ließen sich auf dem Rad teils besser verfolgen. "Auch Autofahrer, die mit ihren Wagen Radwege blockieren, müssen verstärkt mit Konsequenzen rechen", so Breitner.

Neue Kollektion

Nach diesem erfolgreichen Pilotversuch folgt jetzt der nächste. Denn bisher haben Polizisten auf Rädern nur Teile ihrer Uniform und das dazu gehörige Poloshirt in Einsätzen tragen können. Das soll sich nach dem Willen des bayerischen Innenministeriums nun ändern. Sechs Monate lang werden zwölf Beamtinnen und Beamte spezielle Funktionskleidung für Fahrradstreifen tragen. Die zu testenden Modelle stammen aus dem Ausrüstungskonzept aus Österreich und den Kollektionen der Polizei aus Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen.

"Dabei dürfen und sollen sie die Artikel unterschiedlicher Herkunft auch untereinander mischen und immer neu kombinieren, um so herauszufinden, welche Zusammenstellung sich letztendlich bewährt", sagt Innenminister Herrmann. Die Raduniformen bestehen aus Trikos, gepolsterte (für den Sommer auch kurze) Fahrradhosen, moderne Softshell-Jacken und Helmen.

Die Test-Beamten werden in den sechs Monaten die Ausrüstung auf Herz und Nieren prüfen: Wie sehr schwitzen sie damit? Hält das Dress auch Regennässe zu rück? Wie sichtbar sind die Biker damit? Sitzt die Uniform auch richtig, schränkt sie die Beamten in ihrer Bewegungsfreiheit ein.

Nach der Testphase werden die Kleidungsstücke und der Ausstattungsumfang festgelegt. Wie teuer das kommt, kann Herrmann noch nicht genau sagen. Zu den Kosten gebe es nur eine Schätzung: "Voraussichtlich wird sich der Betrag pro Person, das heißt Helm, Regenschutz und Funktionsbekleidung, auf rund 500 Euro belaufen."

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