Fall 2: Mutter wurde ausgebootet

12.11.2018, 09:02 Uhr

Das fatale Geschehen liegt inzwischen über ein Jahr zurück, der junge Mann hatte sich seinen Lebensunterhalt bis dahin mit Jobs für Ungelernte verdient, wenige Tage nach dem Unfall sollte und wollte er eine Ausbildung auf dem Bau beginnen. Stattdessen begann eine Odyssee durch Kliniken. Und die Folgen der Brüche und des Schädel-Hirn-Traumas machen ihn bis heute zum Pflegefall.

Klar, dass der furchtbare Unfall für seine Eltern ein schwerer Schock war, vor allem für die Mutter Marion, die den deutlich engeren Kontakt zu Klaus P. pflegt. Natürlich besuchte und besucht sie ihn so oft wie möglich.

"Er hat schon wieder abgebaut"

Waren die Fahrten aus ihrem kleinen Dorf zur Erlanger Uni-Klinik noch vergleichsweise leicht zu bewältigen, wurde das mit den größeren Entfernungen – erst zur Bayreuther Spezial-Reha, inzwischen nach Regensburg – schon schwieriger, zumal sie über kein Auto verfügt. Und das Geld vom Jobcenter ist für die Fahrten viel zu knapp bemessen, von Übernachtungen am Klinikort gar nicht zu reden. Auf Bitten der örtlichen Caritas will deshalb die Weihnachtsaktion der früheren Quelle-Mitarbeiterin, die keine Anschlussbeschäftigung mehr fand, unter die Arme greifen.

Was die Mutter schier zur Verzweiflung treibt, sind allerdings Rechtsstreitigkeiten, die letztlich auf dem Rücken des hilflosen Sohnes ausgetragen werden. Denn Marion P. ist geschieden; offenkundig auf Betreiben ihres Ex-Mannes bestellte das Gericht nicht die Mutter, sondern einen unbeteiligten Anwalt zum rechtlichen Betreuer des volljährigen Klaus. Die Folge: Die Mutter ist von allen Informationen abgeschnitten, muss mit ansehen, dass ihr Sohn, wie sie findet, bloß noch versorgt statt nachhaltig gefördert wird ("Er hat schon wieder abgebaut") und hat vor allem keine Chance durchzusetzen, dass ihr Sohn in die Nähe seiner Verwandtschaft zurückverlegt wird.

Die "Freude für alle"-Aktionskonten:

Sparkasse Nürnberg: DE63 7605 0101 0001 1011 11
Sparkasse Fürth: DE96 7625 0000 0000 2777 72
Sparkasse Erlangen: DE28 7635 0000 0000 0639 99
Postbank Nürnberg: DE83 7601 0085 0400 0948 54

Mit Überweisungsträgern unterstützen die Sparkassen im Großraum die Aktion.

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