Fall 32: Frau muss Enkelin und zwei Nichten versorgen

17.12.2018, 15:30 Uhr

Ihre Augenringe sind so dunkel als hätte sie sich tiefbraune Farbe unter die Augen gemalt. Die viele Arbeit, die langen Tage und die Sorgen haben ihre Spuren bei der kleinen Frau mit dem müden Blick hinterlassen. An fünf Tagen geht Renata M. (Name geändert) für eine Reinigungsfirma putzen, danach muss sie sich um inzwischen drei Kinder kümmern.

Weil ihre Tochter Drogenprobleme hat und überfordert mit der Erziehung ihres Kindes ist, nahm die heute 53-Jährige vor fünf Jahren ihre Enkelin auf. Seit Sommer dieses Jahres leben auch ihre zwölf- und fünfjährigen Nichten bei ihr. Es sind die Kinder ihres Bruders und dessen Frau, die zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt worden ist. Ihr Bruder lebt längst in Mazedonien. "Die Mädchen wollten nicht ins Heim, also habe ich sie aufgenommen", sagt Renata M., die immer auf eigenen Beinen stand. Auch wenn es jetzt schwierig geworden ist, alles unter einen Hut zu bekommen und das Geld knapp ist. "Aber meine Arbeit will ich unbedingt behalten", sagt sie.

Geld für Neuanschaffungen fehlt

Also geht sie manchmal auch abends noch mal los, um noch zu putzen. Was sie verdient, reicht gerade so. Auch weil da ihre 30-jährige Tochter ist, die sie versucht zu unterstützen. "Ich schaffe das", sagt sie dennoch in ihrer heruntergewohnten Wohnung, in der der Schlafzimmerschrank jeden Moment zusammenzubrechen droht, nur noch drei Herdplatten funktionieren, der Schreibtisch für die zwei 12-jährigen Mädchen nicht mehr zu gebrauchen ist und die alte Waschmaschine auch längst ihre Dienste verweigert. Und da im Bett von Renata M. die beiden Nichten schlafen, legt sie sich zum Schlafen auf die Couch ins Wohnzimmer.

In dieser Wohnung ist kaum noch etwas heil. Das Geld für Neuanschaffungen jeglicher Art ist aber nicht da. Renata M. musste sogar für die beiden Nichten erst mal Kleidung kaufen, weil die mit kaum etwas bei ihr eingezogen waren. Heute bekommt sie laut Jugendamt für beide insgesamt 472 Euro Sozialhilfe, für ihre Enkelin Unterhalt und Kindergeld.

Verhalten hat sich positiv verändert

Renata M. gibt alles. Dennoch sagt sie, dass Weihnachten schwierig werden wird. "Die Kleine wünscht sich eine Puppe. Und die Großen wollen ja auch was", sagt sie. Dennoch klagt sie nicht und versucht, nach vorne zu blicken. Dass sie ihre Arbeit als praktisch alleinerziehende Oma gut macht, beweist die Rückmeldung aus dem Kindergarten: Dort fällt auf, dass die fünfjährige Nichte erheblich gepflegter als früher ist und sich auch in ihrem Verhalten positiv verändert hat.

Die Weihnachtsaktion möchte Renata M. bei einigen Neuanschaffungen unterstützen und bittet daher um Spenden. Ab Montag 12 Uhr startet die Sparkasse Nürnberg zu ihrer zweiten Verdoppelungsrunde: Auf jede Spende über das Portal gebucht wird, legt das Geldinstitut denselben Betrag (jeweils bis zu 100 Euro) obendrauf.

Die "Freude für alle"-Aktionskonten:

Sparkasse Nürnberg: DE63 7605 0101 0001 1011 11
Sparkasse Fürth: DE96 7625 0000 0000 2777 72
Sparkasse Erlangen: DE28 7635 0000 0000 0639 99
Postbank Nürnberg: DE83 7601 0085 0400 0948 54

Mit Überweisungsträgern unterstützen die Sparkassen im Großraum die Aktion. 

 

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