Fall 5: Wenn das Gehalt nicht mal für das Nötigste reicht

15.11.2018, 09:08 Uhr
Fall 5: Wenn das Gehalt nicht mal für das Nötigste reicht

© Eduard Weigert

Drei Zimmer, 63 Quadratmeter und 800 Euro Miete: Wie so oft, ist es die Wohnung, die einen großen Teil des monatlichen Einkommens verschlingt. "Doch etwas Günstigeres war nicht zu finden." Simone Z. hat es sich in ihrem kleinen Heim gemütlich gemacht, so gut es eben mit ihren beschränkten Mitteln geht. Damit ihre beiden Mädchen genug Platz haben, nutzt die Mutter den Wohnraum der Familie auch als Schlafzimmer mit - und hat jetzt in einer Ecke sogar noch ein Kinderbett untergebracht. Denn Z. ist wieder schwanger, um den Jahreswechsel herum soll ihr drittes Kind zur Welt kommen.

Die 33-Jährige weiß, dass der Zeitpunkt nicht eben günstig ist. Die beiden Älteren sind mit ihren zwölf und 13 Jahren relativ selbstständig, sie selbst ist sehr zufrieden mit ihrer Stelle als Altenpflegehelferin, die Wohnung ist zwar klein und teuer, aber sie reicht für das Frauen-Trio aus. Es könnte also alles gut weiterlaufen - und doch freut sich die Nürnbergerin ganz besonders auf ihr Nesthäkchen.

"Jetzt kann ich mich endlich mal richtig auf mein Baby konzentrieren", sagt Z. und meint damit auch, dass sie diesmal alles besonders gut machen will. Denn mit ihren beiden Töchtern hat die junge Frau schwierige Zeiten überstanden. Sie selbst hatte sich als Kind nie geborgen gefühlt, der Vater trank, die Mutter kümmerte sich kaum um ihren Nachwuchs. Dass Z. dann ihre erste Tochter nach acht Wochen durch den plötzlichen Kindstod verlor, zog ihr endgültig den Boden unter den Füßen weg.

Bis heute sei sie nicht ganz darüber hinweggekommen, sagt Simone Z.. Durch das traumatische Ereignis rutschte sie ab in die Drogensucht, nahm Cannabis und Ecstasy. "Das reißt einen ziemlich schnell ziemlich weit runter." Doch ihren Kindern zuliebe hat Z. mit Hilfe einer Therapie die Krise bewältigt und ihr Leben wieder in den Griff bekommen. Nur dass ihr Geld trotz Vollzeitjob gerade mal für das Nötigste reicht, macht der Mutter zu schaffen. 1250 Euro netto landen für die Arbeit auf ihrem Konto, mit Kindergeld und Unterhaltsvorschuss liegt die Alleinerziehende knapp über Sozialhilfeniveau. Damit hat sie auch keinen Anspruch auf Zuschüsse zu außerplanmäßigen Ausgaben. "Manchmal frage ich mich schon, ob sich die Arbeit überhaupt lohnt."

Aktuell sind es gerade die Klassenfahrten ihrer beiden Töchter, die der Mutter zu schaffen machen. Die Jüngere bleibt in der Region, hier sind "nur" rund 100 Euro fällig. Doch bei der Älteren steht eine Reise nach London an, die mit 550 Euro zu Buche schlägt. Das könne sie sich nur irgendwie vom Munde absparen, sagt Z., die zudem demnächst Winterjacken und Schuhe für die Kinder kaufen muss.

Auch der Kühlschrank müsste dringend erneuert werden. Doch daran ist derzeit ebenso wenig zu denken wie an die Reitstunden, von denen die Kinder träumen. Die Weihnachtsaktion möchte helfen - auch, damit Simone Z. die Zeit mit dem Neugeborenen mit ein paar Sorgen weniger genießen kann.

Die "Freude für alle"-Aktionskonten:

Sparkasse Nürnberg: DE63 7605 0101 0001 1011 11
Sparkasse Fürth: DE96 7625 0000 0000 2777 72
Sparkasse Erlangen: DE28 7635 0000 0000 0639 99
Postbank Nürnberg: DE83 7601 0085 0400 0948 54

Mit Überweisungsträgern unterstützen die Sparkassen im Großraum die Aktion. 

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