Flüchtlinge: Auch das Langwasser-Bad wird zur Notunterkunft

8.10.2015, 14:39 Uhr
Die Stadt Nürnberg sucht weiter händeringend nach Möglichkeiten, Flüchtlinge unterzubringen. (Symbolbild)

© Andreas Gebert/Archiv (dpa) Die Stadt Nürnberg sucht weiter händeringend nach Möglichkeiten, Flüchtlinge unterzubringen. (Symbolbild)

Eigentlich sollte das Gebäude abgerissen werden, nun wird es demnächst Platz für 400 Menschen bieten. Insgesamt ist es der Behörde gelungen, 2000 neue Plätze zu schaffen. In eine  Gewerbehalle an der Breslauer Straße sind bereits am Freitag Flüchtlinge eingezogen, eine weiteres früheres Industriegebäude an derselben Straße  wird ebenfalls bald belegt. Hinzu kommen das ehemalige Bad und eine Leichtbauhalle am Hiroshimaplatz.

Da drei der vier genannten neuen Standorte im Stadtteil Langwasser liegen, wird es dort auch eine Informationsveranstaltung für die Bürger geben, kündigte Maly an. Die Stadt muss wöchentlich auf Anweisung der Regierung von Mittelfranken 250 Flüchtlinge unterbringen und hat deswegen auch schon in drei Turnhallen Notunterkünfte eingerichtet.

Hinzu kommen die Transitflüchtlinge  im Stadionbad. Seit Dienstagabend ist die Zeltstadt dort nach einigen Tagen Pause wieder belegt. „Spätestens in der letzten Oktoberwoche wird sie aber abgebaut“, sagte Maly. Der Behördenleiter und sein Vorgesetzter, Sozialreferent Reiner Prölß, lobten noch einmal die Feuerwehr, die im Stadionbad die Regie hat, und die vielen ehrenamtlichen Kräfte für ihren Einsatz. Umgekehrt betonte die Grünen-Stadträtin Andrea Friedel, selbst als Helferin vor Ort, wie gut der Informationsfluss zwischen Stadt und Bürgern in der Flüchtlingshilfe funktioniere.

Die jüngsten Demonstrationen von Flüchtlingen, die in den Turnhallen untergebracht sind, kritisierte Sozialreferent Prölß als „kontraproduktiv“, auch wenn er Verständnis für die schwierige Situation der Menschen habe. „Diese Not-Gemeinschaftsunterkünfte sind nicht ideal. Aber wir arbeiten mit Hochdruck daran, vernünftige Gemeinschaftsunterkünfte zu finden.“ 

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