Flüchtlingsstrom nach Nürnberg blieb bisher aus

5.9.2015, 18:12 Uhr
Zahlreiche Flüchtlinge aus einem Zug aus Salzburg wurden zur Weiterverteilung direkt in eine bereitstehende S-Bahn weitergeleitet. Der Flüchtlingsstrom nach Nürnberg blieb unterdessen aus.

© dpa Zahlreiche Flüchtlinge aus einem Zug aus Salzburg wurden zur Weiterverteilung direkt in eine bereitstehende S-Bahn weitergeleitet. Der Flüchtlingsstrom nach Nürnberg blieb unterdessen aus.

Am Dienstag etwa waren es noch etwa 90 Männer, Frauen und Kinder gewesen, die aus dem ICE aus Wien am Nürnberger Hauptbahnhof ausgestiegen waren. Die meisten von ihnen aus Syrien — auf der Flucht vor der dramatischen Lage in ihrer Heimat. Irgendwie hatten sie sich durchgeschlagen auf dem Weg in ein Leben in Sicherheit.

Bei der Bundespolizei ist man gut darauf vorbereitet. "Viele haben Hunger und Durst, brauchen Windeln für die Kinder", so Hermann Kausler von der Nürnberger Bundespolizei. Die Menschen werden dort versorgt. Auch müsse  geklärt werden, wer eigentlich zu wem gehört, so Kausler weiter. Die Registrierung erfolge dann im Präsidium Mitte.

Nachdem nun Flüchtlinge hauptsächlich aus Syrien, Pakistan und Afghanistan tagelang in Budapest festgesessen waren und schließlich nun doch in der Nacht zum Samstag nach Österreich weiterreisen durften, hatten sich die deutschen Behörden schon auf den Strom von Tausenden vorbereitet. Von München aus sollen sie weiterverteilt werden — auf Bayern und die anderen Bundesländer.

Entsprechend ruhig blieb es diesbezüglich am Samstag für die Bundespolizei in Nürnberg. "Sicher könnten einzelne Personen oder Familien es bis nach Nürnberg schaffen", sagte Torsten Heinze, der am Samstag als Dienstgruppenleiter  im Einsatz war, auf Anfrage der Lokalredaktion. Doch größere Gruppen erwarte man "definitiv nicht", so Heinze weiter. Auch deshalb waren Kollegen von ihm am Wochenende nach München abgezogen worden, um dort dem großen Ansturm gerecht  zu werden.

"Wir hätten also gar nicht die personellen Kapazitäten gehabt, wenn größere Gruppen gekommen wären", so Torsten Heinze. Doch mit denen hatte man zumindest an diesem Wochenende nicht gerechnet.

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