Frankenderby: Eine Partie mit vielen Emotionen

5.8.2014, 06:00 Uhr
Auch am kommenden Montag werden wieder Hunderte FCN-Fans durch Fürth marschieren.

© Eduard Weigert Auch am kommenden Montag werden wieder Hunderte FCN-Fans durch Fürth marschieren.

„Fürth vernichten!“, haben sich beispielsweise die „Banda di Amici“ auf die Fahnen geschrieben. Zusammen mit anderen Fan-Gruppierungen wollen sich die FCN-Ultras am nächsten Montag ab 16 Uhr auf dem Nürnberger Hauptmarkt treffen. Geplant ist eine „rot-schwarze Invasion“ der Kleeblattstadt, bei der die Nürnberger Ultras „in allen Belangen die Oberhand behalten“ wollen.

Die beiden Vereine, die Stadt Fürth und nicht zuletzt die Polizei haben sich darauf eingerichtet. Das Konzept setzt auf strikte Fan-Trennung – und darauf, die 18.000-Zuschauer-Arena im Fürther Ronhof zu einer Festung auszubauen – wie zuletzt im November 2012, beim 255. Derby.

So plant die Polizei das Derby.

So plant die Polizei das Derby. © Polizei Fürth

Das bedeutet: Anhänger der SpVgg können den Sicherheitsbereich nur von der Kronacher Straße im Norden aus betreten, Club-Fans ausschließlich von der südlich gelegenen Poppenreuther Brücke aus. Dazwischen wird die Polizei im Laubenweg auf Höhe des Stadions eine Burg aus Gittern und Einsatzfahrzeugen errichten. Die Polizei Fürth hat dazu eine Info-Karte (siehe rechts) erstellt, die hier heruntergeladen werden kann.

Zwei Sicherheitsringe um den Ronhof herum

Wer bis ins Fußballherz des Ronhofs vordringen möchte, muss am Montag zwei Sicherheitsringe überwinden.)Schon die äußere Linie (voraussichtlich Erlanger Straße – Ronhofer Weg – Flurstraße – Erlanger Straße) darf man nur mit gültiger Eintrittskarte passieren. Am inneren Ring werden Stadion-Ordner die Besucher auf unerlaubte Gegenstände hin kontrollieren. Für Getränkeflaschen ist hier ebenso Endstation wie für alkoholisierte Besucher. Drei Firmen, die sich innerhalb des Sicherheitsbereichs befinden, müssen ab 16 Uhr den Verkauf von Alkoholika einstellen, so der Leiter des Fürther Ordnungsamtes, Hans-Peter Kürzdörfer. Eine Bannmeile für potenziell gewaltbereite Fans um die Fürther Innenstadt sei vorerst nicht geplant.

Die Stadionanlage selbst bereitet die SpVgg Greuther Fürth auf das Derby vor. Unter anderem bleiben Teile der Sitzblöcke neben dem Gästebereich auf der Südseite der kleinen Arena als Pufferbereiche leer. Die Zahl der Ordner wird deutlich erhöht. Und nicht zuletzt dürfen Fan-Utensilien der Gäste nicht in den Fürther Fan- Bereich gebracht werden, berichtet SpVgg-Sprecher Immanuel Kästlen: „Wir versuchen, den Tag durchzuplanen“ – damit er für alle Besucher zu einem positiven sportlichen Erlebnis wird.

Auch beim Club steht der sportliche Aspekt klar im Vordergrund. „Das wird ein wahnsinnig spannendes Spiel, bei dem es sicher um mehr als die drei Punkte gehen wird“, sagt FCN-Spielleiter Daniel Kirchner. Das Frankenderby sei „schon immer etwas Besonderes“. Doch der Drang beider Mannschaften „um den Aufstieg zu spielen“, mache diese Partie „zu etwas Größerem“.

Und der Aufruf der „Banda di Amici“? Bislang gebe es „keine Erkenntnisse, dass es zu Störungen kommen wird“, sagt Kirchner. Im Gegenteil sei es aus Sicht der Vereine und der Sicherheitskräfte sogar positiv, wenn die Nürnberger Ultras geschlossen nach Fürth anreisen.

Also werden am kommenden Montag mehrere Hundert Nürnberger als „Schwarzer Block durch Fürth zum Ronhof marschieren. Von starken Polizeikräften begleitet, dürfte sich der Zug von der Fürther Stadthalle über die Kapellenstraße und die Ludwigsbrücke zum Ronhof bewegen. Gut möglich, dass es auch diesmal zu einzelnen Angriffsversuchen des Fürther Blocks kommt. Die eigentliche Lust zur Konfrontation ist jedoch erst nach dem Schlusspfiff zu erwarten – je nachdem, welche Seite die sportliche Oberhand behält. Aus Sicht der Einsatzkräfte wäre ein Unentschieden auf dem Ronhof-Rasen sicherlich das beste Derby-Ergebnis.

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