Frankenschnellweg: Forum spricht über alle Varianten

11.11.2013, 07:00 Uhr
Frankenschnellweg: Forum spricht über alle Varianten

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Am vergangenen Freitag tagte das Gremium unter dem früheren Rechtsreferenten Hartmut Frommer zum ersten Mal: Eingeladen waren die Vertreter von sieben Bürgervereinen sowie von Parteien, den Kammern und von Unternehmen, wie die Städtischen Werke oder die Bahn, die mit dem Ausbau direkt zu tun haben. Abgesagt hatten Bund Naturschutz, ADFC, VCD sowie Die Linke, weil die vier Klagen gegen den Planfeststellungsbeschluss vom Verwaltungsgericht noch nicht entschieden wurden. Es war auch moniert worden, dass über Sinn und Zweck des Projekts nicht mehr diskutiert werden sollte. Interessierte Bürger nahmen an der Forumssitzung fast nicht teil.

OB Ulrich Maly erinnerte daran, dass die Grundsatzdiskussion über den kreuzungsfreien Ausbau schon im Projektbeirat geführt wurde: „Wir haben alle Varianten besprochen.“ Die Bürgerbeteiligung habe gar nicht früher stattfinden können. Durch die mehrjährige Verfahrensdauer habe es ein Maximum an Transparenz gegeben. Da der Grundsatzbeschluss über den Ausbau in einem demokratischen Verfahren erfolgt sei, mache es auch keinen Sinn, wieder darüber zu diskutieren. Maly zeigte aber Verständnis dafür, dass sich die Positionen von Bürgervereinen ändern, wenn es an ihrer Spitze zu personellen Änderungen kommt. Für die Stadt seien dagegen Beschlüsse verbindlich. „Es gibt eine Minderheit, die gegen den Ausbau war und ist. Das muss man hinnehmen“, so der OB. Maly hofft, dass nach der Fertigstellung des Bauwerks auch die Gegner des Tunnels seinen Nutzen erkennen. Der OB verwies darauf, dass es bei dem kreuzungsfreien Ausbau nicht darum gehe, eine kreuzungsfreie Schnellstraße für den überregionalen Verkehr zu bauen: 80 bis 85 Prozent des Verkehrsaufkommens auf dem Frankenschnellweg sei regional bezogen. Der neue Frankenschnellweg solle noch mehr als bisher Verkehr bündeln und damit Stadtteile entlasten. Eine bessere Lebensqualität werde auch dadurch erreicht, weil der Ausweichverkehr zurückgehe.



Wenn die Richter den Planfeststellungsbeschluss nicht verwerfen, dann könnte 2014 mit dem kreuzungsfreien Ausbau begonnen werden. Die Bauzeit wird auf sieben Jahre angesetzt. Das projektbegleitende Forum dient dazu, dass der Servicebetrieb öffentlicher Raum (SÖR) alle Beteiligten über den Verlauf der Baumaßnahmen informiert. Die Probleme sollen öffentlich diskutiert und beraten werden. Es wurde begonnen, einige Sparten von den Städtischen Werken wie Strom, Wasser, Fernwärme, Gas und Kommunikation zu verlegen. Was den Fraktionsvorsitzenden der Grünen, Achim Mletzko, zu der Bemerkung veranlasste: „Ich bewundere ihren Mut, jetzt schon mit der Spartenverlegung zu beginnen.“



Wie auch immer es weitergeht, so will die Bahn AG in jedem Fall möglichst schnell die alte Eisenbahnbrücke aus Stahl über den Frankenschnellweg, die derzeit nicht benutzt wird, erneuern: Güterzüge sollen dann vom Rangierbahnhof aus über den Frankenschnellweg direkt Richtung Norden abgeleitet werden, um den Bahnknoten in Fürth zu entlasten. Bislang müssen die Güterzüge alle Gleise zwischen Nürnberg und Fürth queren. Das Forum will sich künftig einmal im Vierteljahr treffen.
 

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